Agadir - Marokko

 

Hafen von AgadirAgadir war der erste Hafen unserer TUI Cruises Rundreise. Eine Stadt die normal sicher nicht ganz oben auf unserer Urlaubswunschliste steht. Aber wo wir schon mal da sind, wollen wir auch gerne etwas von Marokko sehen. Von Marokko, aber nicht unbedingt von Agadir, denn Agadir ist eigentlich nur eine gesichtslose Hafenstadt am Atlantik im Süden Marokkos. Agadir wurde im 16. Jahrhundert von portugiesischen Seefahrern gegründet. Anfang des 20. Jahrhunderts kloppten sich Frankreich und Deutschland um Marokko, so dass Frankreich, Marokko 1912 zum französischen Schutzgebiet erklärte. 1956 wurde Marokko wieder unabhängig. Agadir erlebte am 29. Februar 1960 ein fürchterliches Erbeben, dass die gesamte Stadt vernichtete. 10.000 bis 15.000 Menschen kamen dabei ums Leben.
Fast alle historischen Bauten wurden dabei zerstört, so dass es nur wenig Sehenswürdigkeiten in Agadir gibt. Nur die Kasbah Festung auf dem Berg in 240m Höhe über dem Hafen hat das Erdbeben teilweise überstanden. Die Kasbah war ein Bollwerk des 16. Jh. gegen die Portugiesen. Der Panoramablick von oben auf die Stadt, den Strand und den Hafen ist bestimmt klasse. Das neue Agadir verdient sein Geld in erster Linie mit Tourismus, Fischerei, Bergbau und Fischverarbeitung sowie die Herstellung von Metallwaren. Vieles davon wird direkt aus dem Naturhafen verschifft.

Hafen von Agadir von Bord der Mein Schiff
Tja aber was gucken wir uns außer dem Strand von Agadir noch an?
Stadttor zur Medina von TaroudanntDas unbestrittene Highlight von Marokko ist sicher die Königsstadt Marrakesch. TUI Cruises bietet einen Ausflug über 12 Stunden mit jeweils 3 Stunden hin und 3 Stunden Rückfahrt an. Es bleiben noch 6 Stunden Aufenthalt, von denen noch 2 Stunden Mittagspause in einem Restaurant abgehen. Wir haben lange überlegt, aber uns dann doch dagegen entschieden. Stadtmauer von Taroudannt

 

 

 

Alternativ mit dem eigenen Mietwagen wollten wir nicht so weit durch Marokko unterwegs sein und somit haben wir uns entschieden Taroudannt anzusehen. Taroudannt liegt etwa 70km von Agadir entfernt und wird auch Marrakeschs kleine Schwester genannt.

Ela auf der Stadtmauer von Taroudannt

 

Taroudannt am Fuße des mächtigen Atlas-Gebirge ist vollständig durch eine 14 Meter hohe Stadtmauer aus Lehm umschlossen. Die Stadtmauer wurde Anfang des 18. Jahrhundert angelegt und besitzt fünf Tore und zahlreiche Türme. Dank regelmäßiger Restaurierung ist sie bis heute recht gut erhalten. In Taroudannt angekommen schauen wir uns das gute Stück mal genauer an. Gleich hinter dem Stadttor kann man über steilen Treppen hoch auf die Stadtmauer und wir schauen uns die Hauptstraße von Taroudannt erstmal von oben an.

Blick von der Stadtmauer - Taroudannt


 

 

 

 

 

 

 

Hotel Palais Salam - TaroudanntWir verspüren etwas Durst und zusätzlich menschliche Bedürfnisse. Im Reiseführer wird das 4* Hotel Palais Salam als bestes Hotel der Stadt angepriesen, also machen wir uns auf den Weg dahin. Das Hotel ist ein ehemaliger Palast des Pascha und wurde in die Stadtmauer integriert.

 

Hotel Palais Salam - Taroudannt

 

 

 

 

Die Gartenanlage mit Palmen-, Bananen- und Orangengärten und zwei Schwimmbecken ist wunderschön. Das Hotel hat alles was man von einem 4* Hotel erwartet. Die öffentlichen Räumlichkeiten erinnern ein wenig an die Alhambra in Andalusien. Was für ein Wunder? Schließlich kamen die Mauren ja aus Nordafrika nach Spanien. Aber ich schweife ab.

 

Hotel Palais Salam - TaroudanntEla im besten Hotel von Taroudannt - Hotel Palais Salam

 

 

 

 

 

 

 

Das Hotel hat 140 Zimmer. Die Zimmer im alten Flügel des Hotels sind im traditionellen marokkanischen Stil eingerichtet, während die Zimmer im neuen Flügel modernsten Komfort bieten. Wir erfrischen uns mit einem Getränk und sehen uns in Ruhe in der herrlichen Anlage um.


Medina von TaroudanntNach der Pause geht es nun in die verwinkelten Gassen der im 18. Jahrhundert aus Lehm erbauten Medina. Das Stadtbild von Taroudannt strahlt einen außergewöhnlichen Reiz aus. Es ist als wenn wir eine andere Welt betreten.

Medina von Taroudannt

 

 

 

 

 

 

 

 

Wenn man sich die paar alten Autos wegdenkt, könnte man meinen man sei mit einer Zeitmaschine um 100 Jahre zurück versetzt worden. Eselskarren, kleine, enge Geschäfte, deren Ausstellungsfläche oftmals die Straße ist. Es werden viele landwirtschaftliche Produkte, die in der Umgebung von Taroudannt angebaut werden, überall in der Stadt auf Marktständen verkauft.

Medina von TaroudanntLecker ungekühltes Fleich bei 30 Grad

 

 

 

 

 

 

 


Eselkarren in der Medina von TaroudanntGeschichtlich taucht Taroudannt zum ersten Mal um 1030 als Residenz eines schiitischen Berberfürsten auf. Schon bald nach der Zerstörung 1306 durch die Meriniden, stieg Taroudannt wieder zum Zentrum der Region auf.

 

Hier wird alles verkauft...

 

 

 

 

Seine beste Zeit erlebte Taroudannt im 17. Jahrhundert als Handels- und Karawanenzentrum. 1687 wurde die Ortschaft durch den alawitischen Sultan Moulay Ismail teilweise zerstört. 1917 wurde Taroudannt von den Franzosen besetzt und erst 1956 wieder geräumt.

 

Transportmittel in der Medina von TaroudanntTaxi!!!! - Erst 30 Jahre alt...


 

 

 

 

 

 

 

 

Souks von TaroudanntEin touristisches Highlight gibt es in der Stadt nicht, aber Taroudannt hat ein einzigartiges Flair zu bieten. Alles wirkt noch recht authentisch, da der Tourismus noch keine große Rolle spielt. In den Souks, gleich hinter dem arkadengesäumten Place Assarag,  findet man auch traditionell gute handwerkliche Arbeiten.

 

Souks von Taroudannt

 

 

 

In den Geschäften werden Waffen, Schmuck und Kupferarbeiten in sehr guter Qualität verkauft. Die Souks sind deutlich kleiner als in Marrakesch, aber die Händler sind weniger aufdringlich, weil sie vom Tourismus noch nicht so versaut sind. Wir schlendern eine ganze Weile durch die Souks, in denen man aufpassen muss, dass man sich nicht verläuft.

 

Ziegen in den Arganbäumen bei  TaroudanntAuf dem Rückweg nach Agadir erleben wir dann diese merkwürdige Situation. Was ist das denn? Sind da wirklich Ziegen auf den Bäumen? Ja, weil der Boden so verdörrt ist und kein Futter mehr hergibt, klettern die Ziegen hier zur Futtersuche auf die Arganbäume. Die Bäume tragen olivenartige Früchte, aus den Früchten wird Arganienöl gewonnen. Falls die Ziegen welche übrig gelassen haben.

Ziegen auf Futtersuche in den Arganbäumen bei  Taroudannt

 

 

 

 

 

 

 

Ela am Strand von Agadir vor der Kasbah Festung

 


Zurück am Hafen von Agadir fahren wir mit dem kostenlosen TUI Cruises Shuttle zum Strand von Agadir. Wir haben uns ein wenig über die breite und sehr saubere Promenade gewundert. Auch der Strand selber ist breit und fast menschenleer. Grund hierfür dürfte der starke Wind sein, der schön mächtig kühl ist. In Badeklamotten möchte ich mich hier auch nicht hinlegen.

 

 

Starand und Promenade von Agadir - im Hintergrund die Kasbah Festung

Sonnenuntergang auf dem Meer

 

 

Zurück an Deck der „Mein Schiff 1“ zieht es uns zur Tapas Bar am Heck des Schiffs. Hier lässt sich das Auslaufen prima mit einem Cocktail oder einem Glas Wein beobachten. Kurz nachdem wir Agadir verlassen haben, können wir diesen traumhaften Sonnenuntergang genießen. Jetzt wo die Sonne weg ist, wird es schnell frisch. Ein deutliches Signal sich fürs Essen fertig zu machen.

 

Sonnenuntergang auf dem Meer

Auf Teneriffa schwingen wir uns aufs Rad, wollt ihr mit?