Fundy National Park - Hopewell Rocks

 

Hopewell Rocks SignÜbernachtet haben wir in Moncton, der zweitgrößte Stadt der Provinz New Brunswick. Erstens ist es von hier nicht weit zu unserem heutigen Ziel, dem Fundy Nationalpark. Zweitens hat die Stadt selbst auch zwei Attraktionen. Da wir aber das Gezeitenspiel in aller Ruhe bei den Hopewell Rocks genießen wollten, entschieden wir uns die Tidal Bore, im gleichnamigen Park, im Zentrum Monctons auszulassen. Mit Tidal Bore wird die Flutwelle aus der Bay of Fundy bezeichnet, die zweimal täglich das schlammigbraune Flußbett des Petitcodiac Rivers füllt. Wir wollten uns stattdessen den Magnetic Hill ansehen. Ein magnetischer Hügel? Hier sollen Autos im Leerlauf selbstständig rückwärts den Berg hinauf rollen. Nun gut,wer bis drei zählen kann, dem ist klar das es sich um eine optische Täuschung handeln muss. Ich würde sogar sagen einer optischen Enttäuschung! Das Ganze ist Kommerz pur! Ein Vergnügungsgelände mit Karrusells, dem Magie Mountain Waterpark, Restaurants und Souvenirgeschäften. Neeeeee das braucht kein Mensch! Schnell gedreht und ab zu den eigentlichen Attraktionen der Region.
Hopewell RocksDas sind zweifellos der 1948 gegründete Fundy National Park und die Hopewell Rocks. Der Fundy National Park ist von Moncton über die #114 in einer Stunde zu erreichen. Am östlichen Parkeingang liegt das Versorgungsdorf Alma, es bietet einige Restaurants, Shops, Hotels/Motels und eine Tankstelle. Hier befindet sich auch das Visitor Center in dem es auch Informationen zum Gezeitenverlauf gibt. Das Innere des Parks ist mit Wanderwegen durchzogen und man kann tagelang durch Wälder wandern. Kommt vorbei am fischreichen Flüssen und Seen. Wollen wir aber nicht, wir wollen das Schauspiel des Gezeitenwechsels in der Bay of Fundy beobachten. Dazu haben wir uns den Hopewell Rocks Provincial Park ausgesucht. Von Moncton erreicht man ihn über die #114 am Petitcodiac River entlang. Die Hopewell Rocks oder genauer gesagt die Flowerpot Rocks schmücken jeden Bildband über New Brunswick und das mit Recht.

Ela und Holger

 

 

 

 

Der Hopewell Rocks Provincial Park umfasst mehrere Aussichtspunkte, aber fast alle Fotos werden an den Flowerpot Rocks gemacht.

 

 

Flowerpot Rocks - Hopewell Rocks Da der tiefste Wasserstand schon lange vorbei ist, haben wir die Befürchtung, dass wir schon nicht mehr nach unten zum Spaziergang und Besichtigung der Flowerpots auf den Meeresgrund dürfen. Denn die Flut kommt mit Macht und hat bereits die Sockel der Flowerpot Rocks erreicht. Aber ein erster Blick vom Aussichtspunkt auf die Felsen zeigt uns, dass sich noch eine Gruppe Touristen auf dem Meeresboden befindet, also schnell runter.

 

Flowerpot Rocks - Hopewell Rocks

 

 

Wir haben Glück, der Ranger ist zwar schon vor Ort, aber er lässt uns noch zu den dunkelroten, blumenvasenartig geformten Felssäulen auf den weichen Meeresgrund. Schnell zu den Rocks und 1000 Bilder machen. Wie die eigenartige Form zustande kommt ist klar? Bei Hochwasser ragen die "Blumentöpfe" wie Inseln aus dem Wasser, der obere Teil ist also immer trocken. Am unteren Teil hingegen sorgt die Erosion in Form des Wassers für ständigen Abrieb.
 

 

Flowerpot Rocks - Hopewell Rocks Ela und Holger vor den Flowerpot Rocks

 

 

 

 

 

 

 

Flowerpot Rocks - Hopewell Rocks

 

Es ist schon erstaunlich, wie schnell das Wasser in den wenigen Minuten gestiegen ist, in denen wir uns hier unten befinden. Das kann man am besten an den Sockeln der Felsen beobachten. Als wir vor 5 Minuten nach unten kamen, war die Brücke zwischen den Rocks noch trocken, nun ist der Fels bereits umspült. Die Leute werden immer weniger und der Ranger schlendert auch schon mal Richtung Treppe. Okay wir haben verstanden und gehen auch so langsam.

 

 Ela, Peter und Nicole haben was zu lachen, wer hätte das gedacht. :-))

 

Um die Zeit zu überbrücken, bis die Flut voll eingesetzt hat und Felsen ihren höchsten Wasserstand erreicht haben, gehen wir zunächst einmal zu den anderen Spots des Hopewell Rocks Provincial Parks. Diese Spots sind ganz nett, aber längst die so spektakulär wie die Flowerpot Rocks.

 

 

 

Um den Unterschied zwischen Ebbe und Flut zu verdeutlichen, mache ich aber direkt mit unserem zweiten Besuch an den Flowerpots, zwei Stunden später weiter und habe die ersten Bilder noch einmal daneben dargestellt.

10:30 Uhr

12:30 Uhr

Flowerpot Rocks - Hopewell Rocks

Flowerpot Rocks - Hopewell Rocks

 

Flowerpot Rocks - Hopewell Rocks

Flowerpot Rocks - Hopewell Rocks

Ela und Holger vor den Flowerpot Rocks Die Bilder der anderen Spots könnt ihr euch am Schluss dieser Seite ansehen. Es ist schon beeindruckend, wie sich die Küstenlandschaft innerhalb kurzer Zeit völlig verändert. Hier in der Bay of Fundy  herrscht der größte Tidenhub der Welt. Im Extremfall beträgt er an einigen Stellen der Bay bis zu 16m. Hier im Hopewell Rocks Provincial Park sind es meistens so um die 7-8m. Genauer kann man das nicht sagen, denn wie hoch die Tide ausfällt, hängt von der Mondphase, Jahreszeiten und Seewetterlage ab. Wer die Flowerpots in seiner ganzen Pracht erleben will, der sollte seinen Besuch ein wenig timen. Wir haben uns vor dem Besuch im Internet auf DIESER Seite über die Tidezeiten und Tidehöhen informiert und konnten somit sowohl Ebbe, als auch Flut erleben. Ideale Besuchszeit ist 3 Std. vor und nach der Ebbe.

Flowerpot Rocks - Hopewell Rocks

 

 

 

 

Ohne vorab Information ist es reiner Zufall rechtzeitig hier zu sein, denn der Gezeitenstrom leert und füllt die Bay of Fundy im 12-Stunden-Rhythmus.

 

Holger vor den Flowerpot Rocks - Hopewell Rocks Hopewell Rocks

Wenn man das Naturschauspiel so sieht, fragt man sich, warum der Tidenhub hier diese Höhen erreicht. Es kommen in der Bay of Fundy mehrere Faktoren zusammen. Zum einen steigt der Boden an, zum anderen wird die Bucht immer schmaler. Somit wird die Wucht des Wassers immer größer und es weiß nicht mehr wohin. Das normale Flussbett reicht nicht mehr aus und das Wasser klettert die Ufer hinauf. Hinzu kommt der Badewanneneffekt. Also das Ebbwasser läuft noch raus, während das Flutwasser bereits in die Bay drückt. Dadurch kommt es zum pendeln des Wassers und es schaukelt sich immer höher. Das hat dann Auswirkungen auf die gesamte Küstenlandschaft der Fundy Bay.

 

Dort wo auf der Fahrt in den Park noch leere Auswaschungen waren, ist das Wasser auf unserem Rückweg  bereits mit enormer Kraft in die Flussbetten vorgedrungen. Die Bilder hier machen deutlich wie groß der Unterschied ist. Zwei Stunden später ist die gesamte Bucht, in der wir eben noch standen, komplett überflutet. Es ist schon sehr spektakulär zu beobachten.
Neben dem Fundy National Park und dem Hopewell Rocks Provincial Park gibt es noch zwei weitere Attraktionen, die das Gezeitenspiel in der Bay of Fundy deutlich machen. Einmal die schon erwähnte Tidal Bore in Moncton und zum anderen die Reversing Falls in St. John. Die Kraft der Flut dreht den Wasserfall an der Mündung des Saint John River um. Zu guter Letzt nun noch die Fotos aus der Cove Bay und die Diamond Rocks.

Cove Bay und die Diamond RocksCove Bay und die Diamond Rocks

Weiter geht es von Braunschweig nach Schottland,,,