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 Der Ort Tadoussac liegt am Nordufer des Saguenay River, einem fjordartigen Fluss, Tadoussac entstand aus einer Siedlung baskischer Walfänger und zwar lange bevor Champlain 1603 hier an Land ging. Schon früh entwickelte sich der Ort zu einem Urlaubsort der Reichen. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts kamen Schiffe mit Touristen aus Montreal und Toronto den Unterlauf des Stroms hinauf. Da die Herrschaften auch standesgemäß übernachten wollten, wurde 1864 das Hotel Tadoussac gebaut und hat sich im Laufe der Jahrzehnte zu dem Wahrzeichen Tadoussacs entwickelt.
Da die Hotels im Tadoussac im allgemeinen nicht günstig sind, haben wir überlegt, ob wir uns auch in die alte Hütte einquartieren sollten, aber scheinbar trifft der Ausdruck alte Hütte den Kern. Erstens ist das Hotel mit dem auffälligen roten Dach, den ausladenden Veranden und riesigen Rasenflächen selber in die Jahre gekommen und zweitens hat man den Eindruck, man müsse älter als 100 Jahre sein um dort ein Zimmer zu bekommen. So sehen zumindest die meisten Gäste aus, denen wir begegnen. Gut das wussten wir vorher natürlich nicht, aber das die Qualität in den letzten Jahren deutlich nachgelassen hat, dass steht in den Bewertungsportalen im Internet. Also haben wir uns gegen das Hotel Tadoussac entschieden, wer hier trotzdem übernachten möchte, kann hier buchen - www.hoteltadoussac.com. Wir haben stattdessen in sauberen, ausreichenden Zimmern inklusive „FREE WLAN“ im Hotel Georges übernachtet.
 Der Hauptanziehungspunkt Tadoussac ist aber sicher nicht das Hotel Tadoussac sondern der Saguenay Fjord. Um ihn herum wurde der Parc de Saguenay eingerichtet. Ein Schutzpark der beide Uferseiten des Fjords beinhaltet. Das Südufer ist touristisch erschlossener und hat auch ein paar Übernachtungsmöglichkeiten in den umliegenden Ortschaften: Petit-Saguenay, L'Anse-St.-Jean und Riviere-Eternite. In Riviere-Eternite ist auch das Visitor Center und die Zufahrt zu den beiden Aussichtspunkten 300m hoch über den Fjord. Da es aber schon recht spät ist und wir zunächst nach Walen Ausschau halten wollen, müssen wir diese sicher sehr schönen Spots leider auslassen.
Das Stromgebiet um Tadoussac gilt als eines der weitbesten Gebiete zur Walbeobachtung und als DAS weltbeste zur Walbeobachtung von Land aus. Dazu findet der Parc de Saguenay im Wasser mit dem Parc Marine de Saguenay seine Fortsetzung. Ein Unterwasserpark der fast 50km des Fjords und dessen Mündungsgebiet im St. Lorenz-Strom umfasst. Unser erstes Ziel ist das Centre d'lnterpretation, eine Whale-Watching-Station auf der Südseite des Fjords. Von hier aus kann man fast immer Wale beobachten und es gibt Informationen zu den Tieren. An einer Tafel stehen welche Walarten an diesem Tag schon gesichtet worden sind. Heute waren schon Buckel-, Finn- , Blauwale und natürlich Belugas zu sehen. Schön, aber wo sind sie? Kein Wal ist zu sehen und die Station ist auch schon zu. Gut demnach sind wir wohl zu spät, mal sehen ob wir morgen mehr Glück haben.
 
 
Wir setzen mit der kostenlosen Fähre, die rund um die Uhr, alle 10 Minuten, zwischen Baie-Sainte-Cathehne/Tadoussac pendelt über den Saguenay River und beziehen zunächst unsere Zimmer. Fürs Abendessen ist es noch ein wenig früh, aber um die Aussichtspunkte am Südufer aufzusuchen ist es schon zu spät. Also fahren wir auf der Nordseite des Fjords den Parc de Saguenay entlang. In den kleinen Ort Anse de Roche kommen wir unten ans Ufers des Fjords und genießen die Stimmung der tief stehenden Sonne, die den kleinen Hafen und das Nordufer in ein goldenes Licht taucht.
 
 
Am nächsten Morgen machen wir uns gleich morgens auf zur Whale-Watching-Station auf der Südseite des Fjords. Die Wale werden doch nicht ohne Frühstück aus dem Haus gehen, also müssen sie sich uns doch heute zeigen. :-)))
 
 
 So ist es auch, eigentlich hatten wir wenig Hoffnung, denn es war kein Mensch da und die Station war auch noch nicht besetzt. Zum Glück interessiert das die Wale herzlich wenig. Sie tummelten sich in großer Zahl im nährstoffreichen Gewässer des Saguenay Fjord. Wir wussten gar nicht wo wir zuerst hinschauen sollten, überall ragten Flossen und Buckel aus dem Wasser.
Es war wirklich so als würden sie frühstücken. Den hier, wo sich das wärmere sauerstoffhaltige Süßwasser des Saguenay Fjord mit dem kalten Wasser des St. Lorenz vermischt, dort herrschen ideale Bedingungen zur Endstehung von Krill-Plankton, dem Hauptnahrungsmittel der Wale.
Von den vier erwähnten Walarten ist der bis zu 6m lange Beluga die größte Attraktion. Durch seine weiße Farbe, ist er natürlich auch besonders auffällig. Er stößt vogelartige Laute aus, die ihm den Spitznamen See-Kanarienvogel eingebracht haben. Seine weiße Farbe hat er übrigens nicht von Geburt an. Als Baby ist er braun, später grau, bevor er seine weiße Farbe bekommt. Wir empfinden es als herausragendes Erlebnis Wale von Land aus beobachten zu können. Während unserer letzten Kanadareise haben wir in British Columbia eine Whale Watching Tour gemacht, dass kann man in Tadoussac natürlich auch machen.
Die Whale Watching Touren in Tadoussac starten alle im geschützten Hafenbecken beim Hotel Tadoussac. Die ganze Palette an Bootstypen wird dort angeboten. Wir haben uns damals auf Vancouver Island für eine Zodiac Tour entschieden und es war eine gute Wahl. Dieses Mal stehen wir an Land und bestaunen die Wale, klar kommt man mit dem Schiff dichter ran, aber es handelt sich eben um eine andere Art von Erlebnis. Den Blick von weit oben auf die Wale haben die Gäste des Kreuzfahrtschiffs, die gerade an uns vorbeischippern.
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