St. Thomas - Saint Thomas

 

Celebrity Equinox im Hafen von St ThomasSt. Thomas, mit der Hauptstadt Charlotte Amalie, war das erste Ziel unserer Karibik Kreuzfahrt. Nachdem wir zwei Seetage an Bord der Celebrity Equinox genossen haben, freuten wir uns heute zum ersten Mal an Land gehen zu können. St. Thomas gehört zu den Amerikanischen Jungferninseln, den US Virgin Islands. Diese Inselgruppe, mit über 50 Inseln, liegt östlich von Puerto Rico. Die drei Hauptinseln sind Saint Croix, Saint John und Saint Thomas. Neben den US Virgin Island gibt es auch noch die Britisch Virgin Islands, deren bekannteste Insel Tortola ist. Die US Virgin Island sind ein nichtinkorporiertes Außengebiet der Vereinigten Staaten. Was das ist und wie es dazu kam erzähl ich euch später.
Seilbahnstation für den Skyride to Paradise Point

 

Sobald das Schiff freigegeben ist verlassen wir das Schiff. Im Hafen gibt es in erster Linie Juweliergeschäfte, denn St. Thomas wird vor allem von US-Amerikanern und Briten als zoll- und steuerfreies Einkaufsparadies geliebt. Wir lassen die Shops links liegen und machen uns auf den Weg zur Skyride to Paradise Point Station, um uns Charlotte Amalie und den Hafen aus luftiger Höhe anzusehen. Die Seilbahnstation liegt nur ein paar Meter außerhalb des Hafengeländes direkt an der Hauptstraße in Richtung Charlotte Amalie. Vom Sonnenstand her ist es sinnvoll gleich morgens zum Paradise Point zu fahren.
 

 

Skyride to Paradise PointDie Karten haben wir auf dem Schiff gekauft, denn man höre und staune, da waren sie um 3US$ günstiger als direkt vor Ort. Wenn wir aus irgendwelchen Gründen nicht mit der Seilbahn zum Paradise Point gefahren wären, hätten wir die Karten zurück geben können und das Geld wäre uns wieder gutgeschrieben worden.
Bereits nach wenigen Metern mit der Seilbahn haben wir einen tollen Blick auf den Hafen und die Kreuzfahrtschiffe. Die Gondel hebt uns sanft auf etwa 250m Höhe über den Hafen. Oben angekommen gibt es ein Naturlehrpfad, ein Restaurant, eine Bar und in der Villa Paradise Apartment kann man sogar übernachten.

Skyride to Paradise Point Blick auf Charlotte Amalie

 

 

 

 

 

 

Wir steuern direkt auf die Bar zu, denn von hier hat man den besten Blick auf die Küste von St. Thomas, den Hafen und die im Hafen liegenden Kreuzfahrtschiffe. Wow, wie genial ist dieser Blick hier?

 

 

Skyride to Paradise Point - Panorama Charlotte Amalie

Ela genießt das Panorama auf den Hafen von St Thomas

 

 

Als wir diesen Blick genießen, wird uns schnell klar warum man sagt St. Thomas hat den besten Naturhafen der ganzen Karibik. Wir bestellen uns etwas zu trinken und setzen uns an einem der Tische hoch über dem Hafen.
Bei solch tollen Bildern könnt ihr doch bestimmt auch ein paar Infos zur Geschichte von St. Thomas ertragen. :-))

 

 

Ela und Holger am  Paradise Point - st Thomas

 

1493 entdeckte Christoph Kolumbus die Inseln, denen er Aufgrund ihrer Schönheit  den Namen Virgin Islands - „Jungfraueninseln“ gab. Die Ureinwohner wurden, wie leider sehr oft, ausgerottet und lange interessierte sich niemand für die Inselgruppe. Erst 1666 besetzten die Dänen St. Thomas. Unter Dänischer Flagge hieß St. Thomas noch Saint Thomas, womit der Namensunterschied, den man immer wieder hört auch geklärt ist. Auf der Insel wurden Zuckerrohr-Plantagen errichtet und die Einwohnerzahl wuchs ständig.

 

Pardise Point - Die Equinox und die Victory im Hafen von St Thomas1691 wurde die damalige Stadt Christiansfort zu Ehren der damaligen dänischen Königin in Charlotte Amalie umbenannt. Durch die steigende Anzahl an Plantagen benötigte man auch mehr Arbeiter, die man als Sklaven aus Afrika holte. Mit der Zeit entwickelte sich ein enormer Handel mit Rum und Sklaven. Auch für Piraten boten die Buchten von St. Thomas idealen Unterschlupf. Allen voran die berühmten Blackbeard und Bluebeard.
Seine Blütezeit erlebte St. Thomas als die südamerikanischen Staaten 1804 den Krieg um ihre Unabhängigkeit gegen Spanien begannen. Der dänische König erklärte die Stadt Charlotte Amalie zum Freihafen und somit konnte der Handel im neutralen Charlotte Amalie abgewickelt werden.

 

Celebrity Equinox vom Paradise Point

 

Die Kohle rollte, im Jahr 1820 kamen über 2300 Schiffe nach St. Thomas. Nach dem Krieg wurde das Geld schnell knapp. Wie gewonnen, so zerronnen. Der Handel wurde nicht mehr ausschließlich über St. Thomas abgewickelt, Sklavenhandel war verboten, Zuckerrohr wurde zu teuer und Rum alleine reichte nicht um der Insel genug Geld einzubringen. St Thomas erlebte eine große Krise und wurde schließlich 1917 zusammen mit St. John und St. Croix für 25 Millionen Dollar an die USA verkauft.

Buchten von St. Thomas vom Paradise Point

 

 

Die USA verfolgte mit dem Kauf ausschließlich militärische Ziele. Die USA wollte die Kontrolle über die Karibik und über den Panamakanal gewinnen. Im Zweiten Weltkrieg diente St. Thomas als Militärbasis der USA.
Von 1927 hatten die Einwohner von St. Thomas Anspruch auf die US-Staatsbürgerschaft. 1931 hat das Innenministerium der USA administrative Pflichten übernommen. Seit 1954 ist der offizielle Status US Virgin Island festgeschrieben und 1970 wurde die vollständige Unabhängigkeit anerkannt.

 


Unser "Bus"So nun ist aber gut, ich habe euch genug Daten um die Ohren geworfen. Wir haben den Blick hier oben 2,5 Stunden genossen und hätten es auch noch länger ausgehalten, aber wir wollen ja noch mehr von St. Thomas sehen.
Mietwagen sind hier auf St. Thomas leider unverschämt teuer, deshalb haben wir uns entschieden einen Celebrity Ausflug zu buchen. Der Ausflug war mit 42$ recht günstig und beinhaltete fast alles was wir auf St. Thomas gerne sehen wollten. Unterwegs waren wir mit einem umgebauten Pickup.

Charlotte Amalie - St Thomas

 

 

 

Was auf St. Thomas auffällt, die Autos fahren wie in England auf der linke Seite, haben aber das Steuer rechts im Auto! Es wird links gefahren, weil man keinen Unterschied zu den British Virgin Island machen wollte. Vom Hafen geht die Fahrt zunächst durch die Hauptstadt Charlotte Amalie und von da aus die Hügel hinauf. St. Thomas ist eine sehr hügelige Insel. Es gibt wenig ebene Flächen. Das spüren wir auf dem Pickup ziemlich deutlich, denn ständig geht es um irgendwelche Kurven und wir fliegen hin und her. Nach viel hin und herfliegen und überqueren des Inselkamms sind wir am Beacon Point angekommen. Hier steht eine Bar durch die man durchgehen muss, um zum eigentlichen Aussichtspunkt zu gelangen. Der Blick geht auf die gegenüberliegende nördliche Inselseite. Ein grünes besiedeltes Tal, nett, aber nichts was einem wirklich vom Hocker haut.

Beacon Point - St Thomas


Scenic Overlook -  St ThomasNach einem kurzen Stopp geht es weiter zum Scenic Overlook. Was für ein sensationeller Name. Davon gibt es doch sicher mehrere Millionen auf der Welt. Dazu überqueren wir erneut den Inselkamm und somit geht der Blick hier wieder auf die Südküste. Der Scenic Overlook befindet sich auf dem Valdemar A. Hill, am Skyline Drive, genau oberhalb von Charlotte Amalie. Der Aussichtpunkt bietet aus etwa 270m Höhe einen phantastischen Blick auf Charlotte Amalie, der Hauptstadt der US Virgin Islands und ihren Hafen. Natürlich gibt es hier auch ein paar Souvenirshops, wie sollte es anders sein. Der Aufenthalt ist angemessen, ich kann ganz in Ruhe meine Fotos machen bevor es weiter geht und wenn ich das sage, dann soll das etwas heißen. :-)) Beste Besuchszeit für den Scenic Overlook ist meiner Meinung nach der frühe Nachmittag, wenn das Licht leicht aus dem Südwesten kommt.

Scenic Overlook -  St Thomas

Drake’s Seat - St ThomasDrake’s Seat - St ThomasWeiter geht es wieder über den Inselkamm, denn nun sind wieder Spots auf der Südseite der Insel angesagt. Als erstes fahren wir zum Drake's Seat, einen Aussichtspunkt auf die schönste Bucht der Insel, die Magens Bay. Aber jetzt kommt genau das, was ich auf diesen organisierten Touren so hasse. Unser Guide entscheidet, dass wir hier nur kurz halten, aber nicht aussteigen, da wir an unserem nächsten Stopp einen noch besseren Blick auf die Magens Bay haben werden. Es nützt kein intervenieren, der Rückwärtsgang ist bereits eingelegt und wir rollen zurück. Somit bleibt mir nur die Gelegenheit dieses Foto aus dem Pickup heraus zu machen. Nach all dem was ich sehe war es eindeutig eine Fehlentscheidung des Guides. Hier am Drake’s Seat liegt einem die Magens Bay genau zu Füßen und man hat direkten Blick auf den Strand. Na mal sehen was der vom Guide angepriesene Spot zu bieten hat.

St. Peter Great House - St ThomasEs handelt sich um das St. Peter Great House, dass eingebetet in die vulkanischen Gipfel von St. Thomas, 305m steil über dem Meer liegt. Im Hintergrund thront der Crown Mountain, der mit 474m höchste Berg auf St. Thomas. Ursprünglich war das St. Peter Great House Bestandteil einer 150 Hektar großen Plantage am Fuße des St. Peter Mountaintop. Heute verfügt das St. Peter Great House über einen großen botanischen Garten, ein Naturlehrpfad, Wasserfälle, tropische Vögel, Fischteiche, mehr als 20 Sorten Orchideen und insgesamt 150 Arten Pflanzen und Früchte der Karibik.

St. Peter Great House - St Thomas

 

 

Das Haupthaus im Stile der geldreichen karibischen Architektur bietet alte Möbel der ehemaligen Besitzer und eine Ausstellung von lokalen Handwerkern und Künstlern. Für besondere Anlässe kann man das Haupthaus und auch einen benachbarten Bankett Saal, mit Platz für 500 Gäste, mieten. Von Bananenpflanzen geschützte hölzerne Stege rings um das Gebäude bieten immer wieder tolle Blicke auf die Küstenlandschaft von St. Thomas.

 

St. Peter Great House - St ThomasDiesen atemberaubenden Blick auf über 20 Virgin Islands bietet uns dann die Aussichtsplattform des St. Peter Great House. Unter anderem können wir Tortola, St. John, Hans Lollick, Jost Van Dyke und Tobago mit Hilfe der Schautafel auf der Aussichtsplattform ausmachen.

Magens Bay - St Thomas


 

 

 

 

Außerdem bietet sich uns von hier oben ein grandioser Blick auf das absolute Highlight von St. Thomas, die bereits erwähnte Magens Bay.

 

Magens Bay - St Thomas Panorama

Die Magens Bay ist ein 1,5km langer von grünen Hügeln eingerahmter, Palmen gesäumter, weißer Traumstrand. Viele bedeutende Urlaubsmagazine und auch National Geographic haben die Magens Bay wiederholt zu einem der 10 schönsten Strände der Welt gewählt. Der Strand ist im Besitz der Inselverwaltung und das ist gut so, denn das ist genau der Grund warum hier kein Hotel steht.

Ela genießt den Blick auf die Magens Bay - St ThomasHolger vor der Magens Bay - St Thomas

 

 

 

 

 

 

 

 

Magens Bay - St Thomas

 

 

Man erreicht die Magens Bay über die Magens Road. Irgendwie logisch oder? :-) Der Traumstrand kostet 3 US$ Eintritt, dafür bekommt man aber einen gut erschlossen Strand und saubere öffentliche Toiletten. Wir könnten stundenlang hier sitzen und den Blick auf diese traumhafte Insellandschaft genießen. Aber so langsam müssen wir den Blick von diesem Spot lösen, denn die Tour geht dem Ende entgegen. Auf der Rückfahrt werden wir noch einmal kräftig durchgeschaukelt, bevor wir wieder die Celebrity Equinox erreichen.

 


Eigentlich wollten wir noch nach Charlotte Amalie, aber dafür ist es leider etwas spät geworden, also gehen wir zurück an Bord und versuchen von Deck aus die Gebäude auszumachen, die wir eigentlich noch auf dem Zettel hatten.

Charlotte Amalie - St Thomas vom Deck der Celebrity Equinox


Charlotte Amalie - St ThomasDas quirlige Charlotte Amalie hat ca. 20000 Einwohner, dass sind immerhin fast 1/5 der gesamten US Virgin Islands, deren Einwohnerzahl mit knapp 110000 Einwohner angegeben wird. Wir wollten uns in Charlotte Amalie das Fort Christian, eines der ältesten Gebäude der Insel ansehen. Auf dieses Gebäude geht die gesamte Stadt zurück. Charlotte Amalie hieß ja zunächst auch Christiansfort. Das Fort hatte im Laufe seiner Geschichte schon die unterschiedlichsten Aufgaben.

 

Carnival Victory im Hafen von Charlotte Amalie - St Thomas

 

 

Es diente als Gefängnis, wurde als Polizeistation und Gericht genutzt, heute ist es Museum. Vom Deck der Equinox erkennen wir, auf dem Hügel liegend, das Government House aus dem Jahre 1867. Es handelt sich um die offizielle Residenz des Gouverneurs. Weiter im Westen befindet sich der Market Square, heute ein belebter karibischer Markt, früher ein grausamer Ort, denn hier fanden die Sklaven Auktionen statt. Außerdem hätten wir uns auch noch gerne die Frederik Lutheran Church und das Blackbeards Castle angesehen. Aber man kann ja nicht alles haben.

Carnival Victory

Wenn man ein paar Tage auf St. Thomas ist, sollte man unbedingt einen Abstecher mit der Fähre auf die Nachbarinsel St. John unternehmen. St. John wurde einst von Rockefeller gekauft, ist von dichtem Regenwald bedeckt und besitzt traumhaft schöne Strände. Der bekannteste ist sicherlich die Trunk Bay. Bekannt ist die Trunk Bay nicht nur wegen ihrer Schönheit, sondern auch für ihren informativen Unterwasser Schnorchelpfad. Man sieht Fische in allen Formen und Farben und Unterwasserschautafeln erklären einem die bunte Welt der Karibik. Schnorchelausrüstung kann am Strand gemietet werden.
Während ich hier erzähle haben wir bereits abgelegt. Kurz vor uns ist bereits die Carnival Victory ausgelaufen. Wir genießen die Ausfahrt vom Balkon unserer Kabine und erleben wieder Mal einen wunderschönen Sonnenuntergang auf dem Meer.

Sonnenuntergang in der Karibik - Sunset Caribbean

Nach einer erholsamen Nacht wartet morgen St. Kitts auf uns. Auf euch auch, wenn ihr auf den Pfeil klickt...