Heute verlassen wir Regensburg für einen Ausflug mit dem Schiff auf der Donau. Dazu fahren wir zunächst mit dem Auto 25 Kilometer von Regensburg nach Kelheim. Ab Kelheim wollen wir mit dem Schiff durch den Donaudurchbruch zum Kloster Weltenburg fahren. In Kelheim gibt es Parkplätze direkt an der Anlegestelle, die aber alle belegt sind und somit parken wir unser Auto kostenlos auf dem Volksfestplatz und gehen die 400 Meter zum Anleger direkt an der Donau entlang. Das Ticket kann man vorher online oder an einer Bude direkt am Anleger kaufen. Die Abfahrtzeiten hatten wir vorher im Internet gecheckt, so dass wir sofort an Bord gehen konnten. Aber auch wenn man das nicht macht, muss man in der Hochsaison nicht lange auf das nächste Schiff warten. Alle 40 Minuten wird die Route zum Kloster Weltenburg bedient.

Kurz nach dem Ablegen sehen wir die Befreiungshalle, ein herausragendes Bauwerk, dass wir später auch noch besuchen. Direkt hinter Kelheim beginnen die Felsformationen, die sich im Laufe der Fahrt immer höher auftürmen. Bis zu 80 Meter ragen die Felsformationen steil aus dem Wasser der Donau und säumen den Weg durch das Naturschutzgebiet „Weltenburger Enge“ zum Kloster Weltenburg.
 
Die Weltenburger Enge ist als „Erstes Naturmonument Bayerns“ ausgezeichnet worden. Während der Fahrt werden uns über Lautsprecher die verschiedenen Felsformationen erläutert. So passieren wir wie „Napoleons Koffer“, „Peter und Paul“ oder den „Bienenkorb“. Mit ein wenig Fantasie lassen sich die Namen gut nachvollziehen. :-) Unbemerkt passieren wir die Wipfelsfurt, bei der es sich um die seichteste Stelle der Donau zwischen Ingolstadt und Regensburg handelt. Höhepunkt der Fahrt ist das Durchfahren des Donaudurchbruchs. Der Donaudurchbruch ist die tiefste und engste Stelle der bayerischen Donau.
 |
Allerdings ist es nicht richtig, dass die Donau hier den Durchbruch durch den Felsen schaffte, sowie es der Name vermuten lässt. Die Donau verlief seinerzeit im heutigen unteren Altmühltal und überlies ihren Nebenfüssen die Drecksarbeit. Erst während der letzten Eiszeit setzte sich die Donau sozusagen ins gemachte Nest und erreichte ihren heutigen Verlauf. Nur die letzten 10-15 Meter musste die Donau nun noch selber ausschmirgeln. Die ersten 180 Meter haben die Nebenflüsse erledigt.
 
Was aber nichts an der spektakulären Fahrt durch den Donaudurchbruch ändert. Das Schiff muss vor dem Erreichen des Donaudurchbruchs die Fahrt stark verlangsamen und sich quer an den Durchbruch herantasten. Wir haben das Gefühl die hoch aufragenden Felsen berühren zu können. Nach passieren des Donaudurchbruchs ändert sich das Bild. Es öffnet sich ein breites Tal und kurz darauf erreichen wir unser Ziel, das Kloster Weltenburg.
 
Vom Anleger führt uns ein schmaler Fußweg zum Kloster Weltenburg mit seiner 1000-jährigen Geschichte und der ältesten Klosterbrauerei der Welt. Das Kloster Weltenburg wurde bereits 620 von kolumbanischen Mönchen gegründet. Im 8. Jahrhundert übernehmen die Benediktiner Mönche das Kloster, die es auch heute noch oder besser gesagt wieder bewirtschaften. Zwischendurch wurde es von den Augustiner Mönchen betrieben und während der Kriege im 16. und 17. Jahrhundert geplündert und größtenteils zerstört. Zwischen 1714 und 1725 wurde das Kloster in seinem heutigen Erscheinungsbild wieder aufgebaut. Als wir den Innenhof betreten sind wir überrascht wie groß der Biergarten des Klosters ist. Trotzdem sind fast alle Tische belegt.
 
 
Wir schauen uns zunächst die Klosterkirche an. Eine von den Gebrüder Asam im Barockstil errichtete Kirche, die als Hauptattraktion des Klosters Weltenburg gilt. Diese Ansicht können wir nur unterstreichen. Die Klosterkirche ist wirklich ein Schmuckstück. Als nächstes werfen wir einen Blick auf den Frauenberg mit Frauenbergkapelle. Dazu gehen wir rechts neben der Klosterkapelle den Treppenweg hinauf. Wir hatten gehofft von hier oben einen guten Blick auf das Kloster zu bekommen, aber außer einen nicht besonders schönen Blick auf Teile des Innenhofs werden wir enttäuscht. Auch die Donau ist nur durch die Bäume zu erkennen. Schnell sind wir wieder unten im Klosterhof. Nun wird es aber doch mal Zeit ein Klosterbier zu probieren. Wir entscheiden uns für das süffige Dunkelbier „Weltenburger Barock Dunkel“. Schmeckt nicht schlecht, aber eine Kiste würde ich mir davon nicht in den Keller stellen. :-)
Bevor uns der Kutter wieder zurück nach Kelheim bringt möchten wir uns das Kloster und die Donau gerne noch von oben ansehen. Ich habe da im Vorfeld mal im Internet geschaut und gesehen das es auf der Gegenüberliegenden Seite tolle Wanderwege mit Aussicht auf das Kloster Weltenburg gibt. Um auf die andere Uferseite der Donau zu gelangen gehen wir die Asamstraße, die von Süden zum Kloster führt, ein Stück entlang und kommen nach etwa 300 Meter zum Anleger der Seilfähre Weltenburg – Stausacker. Die Fähre hat gerade auf der gegenüberliegenden Seite abgelegt und der Fährmann lenkt die Fähre geschickt am Seil zu unserer Seite hinüber. Kurz danach besteigen wir die Fähre und los geht’s. Es ist sehr interessant wie der Bootsführer nur mit einem langen Stock und seinen Muskeln die Fähre am Seil entlang auf die andere Uferseite führt.
 
Alleine deshalb hat es sich gelohnt auf die andere Donauseite überzusetzen. Aber unser Ziel ist ja der Aussichtspunkt oberhalb des Klosters Weltenburg. Zunächst gehen wir den Wanderweg Donauroute bis wir das Kloster von der gegenüberliegenden Donauseite gut im Blick haben.
Der Wanderweg Donauroute führt vom Kloster Weltenburg zurück nach Kelheim. So weit wollen wir ihn nicht gehen, aber wir folgen ihm hinauf zum Felsplateau. Oben angekommen gehen wir in Richtung Abbruchkante und suchen nach einem Spot den ich vorher auf Fotos gesehen hatte. Immer den ausgetretenen Pfaden folgend, werden wir tatsächlich fündig.
Wow was für ein schöner Blick auf das Kloster Weltenburg und die Donau, die hier eine 90 Grad Schleife bildet. Der Weg hier hoch hat sich definitiv gelohnt. Hier könnte man eine Weile verweilen und vielleicht sogar ein kleines Picknick genießen. Der Wanderweg Donauroute verläuft auf dieser Seite der Donau, das Gegenstück heißt „Weltenburger Höhenweg“ und führt auf der Gegenüberliegenden Seite an der Donau entlang zurück nach Kelheim.
 
Wir machen uns jetzt auch auf den Weg zurück nach Kelheim, allerdings nicht zu Fuß, sondern wieder mit dem Schiff. Dazu müssen wir aber erst auf die andere Uferseite zurück. Um nicht wieder zur Seilfähre zurück gehen zu müssen entscheiden wir uns dieses Mal für die Überfahrt mit einer Zille. Das sind kleine Motorboote, die im Sommer vom Kloster zur anderen Uferseite und zurück hin und her pendeln.
 
Es ist ganz gut was los und es dauert ein paar Boote bis wir dran sind, aber kein Problem, es passt zeitlich gut, um das Schiff vom Kloster Weltenstein nach Kelheim zu erreichen. Die Fahrt durch den Donaudurchbruch und entlang der Felsformationen ist wieder sehr kurzweilig. Nach etwa 40 Minuten Fahrt erreichen wir wieder Kelheim.
 
|