Seit Jahren beobachten wir die verschiedenen Katamaran-Touren von unserem Balkon im Agali Houses Hotel. Wir hatten uns solch eine Tour jedes Jahr fest vorgenommen, aber wie das eben im Urlaub so ist, am Ende des Urlaubs gehen einen immer die Tage aus. In diesem Jahr war die Katamaran-Tour um Santorini herum aber die Nr. 1 auf unserer "To Do Liste“! Bedingt durch die Beobachtungen vom Balkon kannten wir diverse Anbieter und ich habe bereits zu Hause die Touren sowie die Preise miteinander verglichen. Die Qualität der Boote scheint durchweg sehr gut zu sein, der Preis richtet sich nach der Größe des Katamarans und der Anzahl der Leute an Bord. Einige Touren ähneln stark der unserer Caldera Tour mit dem Ausflugsboot vor ein paar Jahren. Solch eine Tour sollte es nicht sein. Wir wollten vorbei an dem Red Beach und dem White Beach, sowie um den Leuchtturm herum in die Caldera segeln. Besonders wichtig war uns der White Beach, weil wir den noch nicht kannten.
In die engere Wahl kamen zwei Touren. Zum einen die von Sunset-Oia, die mit einem roten Katamaran von Ammoudi aus startet und dort auch wieder endet. Zum anderen die Tour mit dem Dream Catcher von Santorini Sailing. Die Dream Catcher Tour startet vom Yachthafen in Vlichada und endet in Ammoudi. Wobei das für die Day-Tour des Dream Catchters gilt, die Sunset-Tour startet in Ammoudi und endet in Vlichada. Wobei wir schon bei der nächsten Frage sind die es zu klären gilt. Tagestour oder Sonnenuntergangstour? Tja diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Wir haben uns für die Tagestour entschieden, weil an allen Spots das Licht dann optimal ist. Einen traumhaften Sonnenuntergang haben wir jeden Tag von unserem Balkon aus. Da brauchen wir ihn nicht mit vielen anderen auf einem Boot zu erleben. Zur Tour gehört natürlich auch der Transport vom Hotel zum Hafen und zurück. Also standen wir um 9:15 Uhr zur Abholung bereit. Der moderne Kleinbus mit Megaklimaanlage kam pünktlich und war bereits mit 6 Amis besetzt. In Thira sammelten wir noch 4 weitere Personen auf und fuhren dann zur Marina nach Vlichada. Zeitgleich mit uns kamen noch 2 weitere Kleinbusse aus den Badeorten Kamari und Perissa. Gemeinsam wurden wir zum Dream Catcher Katamaran geführt. Der 62-Fuß-Segelkatamaran Dream Catcher bietet Platz für bis zu 36 Teilnehmer. Wir sind heute 29 und haben somit etwas mehr Platz als wenn die Tour komplett ausgebucht ist. Beim Betreten des Katamarans werden unsere Schuhe eingesammelt und in eine Kiste verstaut. Danach suchen wir uns einen Platz auf der rechten Seite mittig im Katamaran. Ganz vorne wird man öfters nass und hinten sieht man zu wenig nach vorne. Als alle Platz genommen haben folgen einige Erklärungen zum Tourablauf und eine Einweisung in den Dream Catcher. Anschließend heißt es Leinen los und wir cruisen gemächlich aus dem Hafen hinaus. Nach der Hafenausfahrt nimmt der Kapitän Kurs Richtung Westen und wir sehen nach wenigen Minuten die Sandsteinklippen von Vlychada. Gleich daran schließt der Eros Beach mit der sehr schönen Theros Wave Bar an, die wir schon ein paar Mal besucht haben. Vom Boot aus haben wir eine ganz andere Perspektive auf die Südküste von Santorini. Immer wieder sind auf den Klippen Häuser zu entdecken, wo wir auf der Insel noch nie eine Zufahrtsstraße gesehen haben.
Als nächstes sehen wir das Akrotiri Hotel am Ende der Straße die zur Akrotiri Ausgrabungsstätte führt. Hier fahren auch die Boote zum Red Beach und White Beach ab. Von hier sind es nur ein paar hundert Meter bis wir die Griechisch-orthodoxe Kirche vor dem großen roten Felsen erreicht haben.
Die Kirche und der rote Felsen kündigt den berühmten Red Beach an, der um die nächste Klippe herum zu finden ist. Der Red Beach ist der berühmteste Strand auf Santorini und wir haben ihn natürlich auch schon von Land aus besucht. Heute steuern wir die Bucht mit dem Katamaran an und machen einen kurzen Stopp.
Unsere Crew erzählt uns ein paar bekannte Dinge zum Red Beach und jeder kann in Ruhe Fotos machen. Da es hier aber, wie eigentlich immer, recht voll ist, fahren wir für unseren ersten Badestopp ein paar hundert Meter weiter. Am Kambia Beach, der sich aber in der gleichen Bucht wie der Red Beach befindet, schmeißen wir den Anker raus und haben 30 Minuten Badestopp.
Den Kambia Beach haben wir während unseres ersten Santorini Aufenthalts auf der Suche nach dem Red Beach auch schon mal besucht. Den Strand selber muss man nicht besucht haben. Hier vom Katamaran aus ist der Badestopp aber sehr gut gewählt. Der Red Beach ist in Sichtweite und neben uns befindet sich eine mächtige Klippe der Steilküste. Der gut gekühlte Weißwein schmeckt auch schon um diese Zeit, was will man mehr?
Nach dem Stopp fahren wir um die Klippe herum, vor der wir gerade gelegen haben, und erreichen kurz danach den White Beach. Wie oben bereits erwähnt kannten wir den White Beach bis jetzt noch nicht und waren schon sehr gespannt. Bereits nachdem wir die letzte Klippe vor dem White Beach passiert haben, hat sich der Stein der Steilküste plötzlich komplett Weiß verfärbt.
In der Bucht des White Beach liegt ein einzelnes Boot, aber auch die Teilnehmer dieser Tour betrachten den Strand nur vom Boot aus. Am White Beach befindet sich kein Mensch. Sehr außergewöhnlich, denn obwohl der White Beach nur per Boot zu erreichen ist, ist hier eigentlich immer was los. Es gibt ein Taxi-Boot oder Wassertaxi, dass vom Steg in Akrotiri zwischen dem Red Beach und dem White Beach pendelt. Außerdem fahren Badeboote von Perissa und Kamari mehrmals täglich zum Red Beach und White Beach. Der White Beach hat seinen Namen nicht vom weißen Sandstrand, sondern von den weißen
Felsen die den Strand umgeben. Der Strand selber ist gelinde gesagt nicht besonders schön. Es handelt sich eher um einen groben Kiesstrand. Zumindest wenn das Wasser so hoch ist wie heute. Wenn das Wasser etwas niedriger ist, kommt ein schmaler, dunkler Standstrand zu Vorschein. Auch wenn der Strand nicht besonders schön ist, aber die Szenerie des White Beach ist schon etwas Besonderes. Wir fahren weiter an der Steilküste entlang und es bieten sich immer wieder atemberaubende Ausblicke. In der nächsten Bucht befindet sich der Black Beach. Na nun haben wir bald die ganze Farbpalette durch. :-) Der Black Beach hat seinen Namen nun aber doch vom dunklen Sand.
Der Black Beach ist wieder mit dem Auto zu erreichen und dort hat sich eine Bar oder besser gesagt das Akro Hideaway Restaurant angesiedelt. Der Name Black Beach ist nicht der ursprüngliche Name. Eigentlich heißt der Strand Mesa Pigadia Beach, aber ich vermute die Betreiber des Akro Hideaway Restaurant haben den Strand in Black Beach umbenannt, um sich in dem Zuge an die bekannten Strände Red Beach und White Beach anzuhängen. Das Akro Hideaway Restaurant hat sich inzwischen auch als Wedding Location einen Namen gemacht, denn heiraten auf Santorini ist zurzeit, besonders bei Asiaten, Mega Inn. Kaum haben wir die Bucht des Black Beach passiert kommt auch schon das Santorini Lighthouse in Sichtweite.
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Der Leuchtturm von Santorini thront auf dem Kap Akrotiri und bewacht die südwestliche Einfahrt in die Caldera von Santorini. Wir segeln zwischen dem Kap Akrotiri und der kleinen unbewohnten Insel Aspronisi hindurch in die Caldera von Santorini hinein. Es ist immer wieder atemberaubend in die Caldera von Santorini einzulaufen und diese traumhafte Insel vom Wasser aus zu sehen.
Gleich nach der Einfahrt in die Caldera biegen wir rechts hinter der ersten Klippe ab und gelangen zu einem Strand IN der Caldera. Die Betreiber des Beach Clubs "The Beach" rühmen sich damit der einzige Strand in der Calderea zu sein, was aber nicht stimmt, denn ein paar Buchten weiter befindet sich der Caldera Beach an dem sich auch das Santorini Dive-Center befindet.
Aber egal ob nun der einzige oder fast einzige Strand in der Caldera, The Beach ist relativ einfach mit dem Auto zu erreichen, bietet kühle Getränke, gute Liegen und einen Blick auf den Vulkan. Wir nehmen hier nur kurz unser Mittagessen an Bord und nehmen wieder Kurs auf die Caldera.
Nun hält der Kapitän auf Thira zu. Wir nähern uns langsam der Stadt. Von hier unten ist deutlich zu erkennen wir sich die Häuser an den bis zu 300m hohen Abhang schmiegen. Als wir dem Hafen von Thira näher kommen sind die Seilbahn und die Treppen vom Hafen nach oben in die Stadt gut zu erkennen. Auch unser Hotel, das Agali Houses in Firostefani können wir ausmachen. Welch schöner Anblick….
Ganz dich heran fahren wir nicht, um den Tendern der Kreuzfahrtschiffe nicht in den Weg zu fahren.
Wir drehen langsam und halten auf die Vulkan Insel Nea Kameni zu. Der Kapitän sucht sich ein ruhiges Plätzchen direkt an den heißen Quellen, die auch auf dieser Seite von Nea Kameni zu finden sind. Auch auf diese Seite, weil der Hauptspot der warmen Quellen auf der anderen Seite von Nea Kameni ist, dort tummeln sich immer eine Menge Boote.
Hier auf der anderen Seite der Insel ist es bedeutend ruhiger und wir haben hier einen erneuten Badestopp. Inklusive des Essens bleiben wir knapp eine Stunde hier. Das Essen ist noch nicht ganz fertig und solange bietet es sich an im hier angenehm warmen Wasser etwas zu schwimmen. Im Bereich der warmen Quellen hat das Wasser etwa 5 Grad mehr als anderswo in der Caldera.
Die Crew zaubert in der kleinen Küche unter Deck ein hervorragendes Essen. Es gibt 2 Sorten Fleisch, zwei leckere Salate, Olivenpaste, Zaziki, Stangenbrot und Nachspeise. Es riecht schon lange vorher nach Knoblauch. :-) Die Bar ist natürlich geöffnet, aber das ja bereits seit dem Ablegen heute Morgen um 10:00 Uhr.
Nach der Mittagspause fahren wir zwischen dem Vulkaninseln Nea Kameni und Palea Kameni hindurch. Auf Palea Kameni steht die kleine Kirche Saint Nicholas. Das ist zunächst nichts Besonderes, denn Kirchen stehen ja überall in Griechenland. Übrigens auch auf der anderen Vulkaninsel Nea Kameni. Das Besondere ist eher das neben der Kirche ein einsamer Aussiedler lebt, der sich nicht überreden lässt hier wegzuziehen.
Als wir die schützenden Vulkaninseln links und rechts von uns passiert haben wird der Wind auf einmal rauer und die Wellen spritzen die eine oder andere Erfrischung an Bord des Katamarans. Nicht nur deshalb steuern wir die schützende Bucht von Thirassia, der zweitgrößten Insel Santorinis an.
Der Kapitän erzählt uns viele interessante Details von Thirassia. Wir können den Fußweg zum oberen Teil des Ortes gut erkennen. Unten im Hafen befinden sich ein paar Fischerhäuschen und einige Tavernen für die Tagesbesucher die mit einer der vielen Caldera Touren nach Thirassia kommen.
Die wenigsten dieser Besucher machen sich auf den mühsamen Weg die vielen Stufen des Eselsweg hinauf in den Ort Manolas. Wir legen hier nicht an sondern betrachten Thirassia nur vom Wasser aus.
Unser letztes Ziel ist der schräg gegenüber liegende Ort Oia Der Kapitän steuert zunächst auf den Teil des Ortes zu der auf der Calderea Seite liegt. Wir waren schon sehr oft in Oia, aber aus dieser Perspektive haben wir Oia auch erst zweimal zuvor gesehen. Einmal während unserer Caldera Tagestour und einmal als wir Santorini während einer Kreuzfahrt besucht haben. So langsam nähert sich unsere Katamarantour ihrem Ende.
Wir umrunden Oia und kommen so zum unterhalb von Oia liegenden Fischerhafen Ammoudi. Ammoudi ist ein netter kleiner Ort, den man von Oia aus ebenfalls über einen Treppenweg zu Fuß oder per Esel erreichen kann. Auch das haben wir schon gemacht. Hier unten sitzt man schön ruhig während in Oia die Touristen sich gegenseitig umlaufen. Es führt aber auch eine Straße von Oia aus hinab, nur ist es dort mit Parkplätzen etwas schwierig.
Die Einfahrt in den Hafen von Ammoudi ist ein toller Abschluss dieser Tour. Das Panorama ist überwältigend. Oben die Windmühlen von Oia, dann der spektakuläre rote Felsen und unten der hübsche Ort Ammoudi.
Sehr schön, da fällt uns der Abschied von dem Dream Catcher noch schwerer. Aber nun geht alles sehr schnell. Wir machen an der Mole fest, wo die Busse bereits auf uns warten. Wir nennen unseren Namen und ein Mitarbeiter von Santorini Sailing sagt uns welcher Bus uns zurück zu unserem Hotel bringt. Schnell mache ich noch ein paar Bilder vom Katamaran und schon sind wir weg. Die Teilnehmer der Dream Catcher Sunset Tour warteten bereits an der Mole das wir den Dream Catcher verlassen. Für uns war es genau die richtige Entscheidung die Dream Catcher Vormittagstour zu buchen. Das Licht stand an allen Spots ideal und den Sonnenuntergang erleben wir am liebsten auf dem Balkon unseres Hotels.
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