Ju 52 meets Queen Mary 2
 

 

Cockpit der Ju 52Im Cockpit sitzen drei Mann Besatzung. Pilot und Co-Pilot, sowie ein Techniker. Der Techniker sitzt eingequetscht zwischen den Piloten. Jeder Passagier bekam die Möglichkeit einen Blick ins Cockpit zu werfen. Dazu musste der Techniker seinen Platz räumen, denn sonst wäre nichts zu sehen gewesen. Ich fand es sehr interessant den Piloten bei der Arbeit zusehen und in Ruhe Fotos machen zu können. Irre laut ist es da vorne drin. Fragen stellen geht deshalb leider nicht, aber der Techniker und der Flugbegleiter stehen jederzeit für Fragen zur Verfügung.

 

Blick aus der Ju 52 auf die ElbeDer Flugbegleiter verteilt während des Fluges einen PIN zur Erinnerung und bietet 5 Postkarten mit Tagesstempel für 5€ an. Mit dem Kauf unterstützt man die Deutsche Lufthansa Stiftung und hat eine schöne Erinnerung. Da schlage ich doch glatt zu. Als ich den Flug gebucht habe, hatte ich die Wahl zwischen einem 30 Minuten Flug für 159€ und einem 60 Minuten Flug für 259€.

Blick aus der Ju 52 auf die Elbe

 

 

 

Wobei es sich bei der Zeit um die reine Flugzeit handelt. Die Fotozeit vorher, die Erklärungen vor und hinterher zählen nicht dazu. Trotzdem bin ich froh, dass ich mich für den 60 Minuten Flug entschieden habe. Es gibt doch viele Details zu beobachten. Sowohl in der Maschine, als auch im Cockpit, für dass wir durch den längeren Flug natürlich auch viel mehr Zeit haben.

 

Blick aus der Ju 52 auf die ElbeDie Erfolgsgeschichte der Ju 52 begann 1926, mit der Fusion der Deutschen Aero Lloyd und Junkers Luftverkehr AG, zur Deutschen Lufthansa AG. Die Lufthansa wurde mit dem deutschen Luftverkehr im In- und Ausland betreut. Die dazu benötigten leistungsstarken Flugzeuge baute der neue Partner, die Junkers Werke. 1932 wurde die erste Ju 52/3 vorgestellt, ein Jahr später flogen bereits zwölf Flugzeuge im planmäßigen Streckendienst der Lufthansa.

 

Blick aus der Ju 52 auf die Elbe

 

 

Auch bei Erkundungs- und Rekordflügen zeigte die Ju 52 in den folgenden Jahren ihre Klasse und ließ ihre Konkurrenten Dornier Do K 3 und Fokker F-VII weit hinter sich. Mit ihrem Erfolg wurde die Ju 52 zum Standardflugzeug vieler internationaler Gesellschaften. Etwa 5 000 Maschinen dieses Typs wurden produziert. Die Ju 52 war das erste Großserien-Flugzeug der Welt. Wie bereits oben erwähnt, wurde ihre Vormachtstellung erst in den 50ern durch die Düsen-Jets gebrochen.

 

Blick aus der Ju 52 auf die Elbe

Der Blick von oben auf die Elbe ist wunderschön. Langgezogene Inseln, Yachthafen, Industrieanlagen, ständig wechselt die Szenerie. Nach und nach wird die Bebauung dichter, wir nähern uns Hamburg.

Blick aus der Ju 52 auf die Elbe

Das Airbus Gelände in Hamburg aus der LuftWir kommen am Fußballstadion vorbei, dem ehemaligen Volksparkstadion. Ich nenne hier bewusst nicht den Namen des heutigen Sponsors. Nächstes Highlight die Airbus Werke mitten in Hamburg. Aus der Luft sieht man prima die umstrittene Starbahn.

Airbus Beluga A300B4-600ST

 

 

 

 

 

Dort steht auch ein Airbus Beluga A300B4-600ST. Dieser transportiert die an verschiednen Standorten produzierten Flugzeugteile, damit die Maschinen zum Schluss entmontiert werden können. Nun erreichen wir den Hafen. Wow, was für ein Blick auf den Containerhafen.

Der Hamburger Hafen aus der Luft

Als nächstes kommen dann die Docks und die Landungsbrücken in Blickweite. Oh was ist das denn? Der Flug könnte auch unter dem Motto stehen: Ju 52 meets Queen Mary 2. Denn wir haben nicht nur Glück mit dem Wetter, nein wir haben noch mehr Glück, denn im Dock liegt heute die Queen Mary 2 zur Überholung. Somit kommen wir in den Genuss die Queen Mary 2 von oben zu bewundern.

Queen Mary 2 in Hamburg

Eine sehr nette Zugabe, die mir, als ich den Flug gebucht habe, natürlich gar nicht bekannt war. Der Pilot fliegt mehrere Achten über den Hafen und gibt sich alle Mühe, dass jeder Passagier sowohl den Hafen, als auch die Queen Mary 2 aus allen Blickwinkeln zu sehen bekommt.

Queen Mary 2 in Hamburg

Der Hamburger Hafen, die Speicherstadt, die Landungsbrücken aus der Luft

Der Hamburger Hafen, die Speicherstadt, die Landungsbrücken aus der Luft

Auch die Speicherstadt überfliegen wir während unserer Runden. Ich bin hellauf begeistert, schade dass wir nun Richtung Flughafen abdrehen. Unterwegs kommen wir noch an der Innenalster vorbei.

Die Innenaltster in Hamburg aus der Luft

Landeanflug mit der Ju 52 auf den Flughafen Fuhlsbüttel in HamburgAnders als mit den großen Linienmaschinen brauchen wir nicht schon viele Kilometer vorher die Landung einzuleiten. Wir fliegen den Flughafen sozusagen von hinten an und landen sanft auf dem Flughafen Fuhlsbüttel. Ela hat uns bereits auf dem Balkon erwartet und macht die Bilder vom Landeanflug.

Tante Ju  landet auf den Flughafen Fuhlsbüttel in Hamburg

 

 

 

 

Langsam rollen wir über das Flughafengelände und erreichen wieder die Startposition. Schade, dass der Flug schon zu Ende ist. Die reine Flugzeit betrug genau eine Stunde. Nun haben wir noch ausreichend Zeit, um noch einmal rings um die Ju 52 Fotos zu machen. So entgeht uns kein Detail.

Landeanflug der Ju 52

Tante Ju nach dem RundflugDie Crew erzählt uns noch die eine oder andere Geschichte und erklärt uns ein paar Details der Maschine. Zum Beispiel wird am Boden natürlich nicht über das Heckruder oder das Heckrad gelenkt, sondern über die Triebwerke und den Bremsen der Vorderräder. Links bremsen, rechts Gas geben ergibt eine Linkskurve, rechts bremsen, links Gas geben ergibt eine Rechtskurve. Macht bestimmt Spaß. :-))

Tante Ju nach dem Rundflug

 

 

Nach noch mal 1000 Fotos wird es Zeit in den Bus zu steigen, der uns zurück zum Terminal bringt. Für mich geht ein unvergessliches Erlebnis zu Ende. Es ist schon etwas ganz Besonderes in unserer hoch technisierten Welt mit einem Flugzeug zu fliegen, dass als Meilenstein der Luftfahrtgeschichte gilt. Seit die Lufthansa Ju 52 ihren Flugbetrieb 1986 wieder aufnahm, hat sie sich zu einer beständigen Attraktion entwickelt. Wo immer sie landet, wird sie mit großer Begeisterung und Sympathie empfangen. Bei mehr als 7000 Flugstunden sind seither über 150000 Gäste mit ihr geflogen. Ich kann gut nachvollziehen, dass die Ju 52 noch heute auf den Luftfahrtausstellungen rund um den Globus als bewunderter Star auftritt und dass sie liebevoll „Tante Ju" genannt wird.

Zurück auf den Boden...