La Gomera

 

Blick zurück auf San Sebastian de La GomeraLa Gomera ist nach El Hierro sicher die ursprünglichste und unbekannteste Kanarische Insel. Was zum einen an dem fehlenden internationalen Flughafen, zum anderen an den fehlenden Traumstränden liegt. Deshalb kommen auch heute noch in erster Linie Wanderer und Naturfreunde nach La Gomera. Für reine Badenixen ist La Gomera sicher nicht die richtige Wahl. Die Anreise erfolgt für die meisten Touristen mit dem Flugzeug nach Teneriffa und dann weiter mit der Fähre nach La Gomera. Neben Teneriffa erreicht man auch La Palma und El Hierro mit der Autofähre. La Gomera bietet viele eindrucksvolle Kontraste. Von dichten, immergrüne Lorbeerwälder, bis wüstenartige Landschaften kann hier alles bewundert werden. Höhepunkt für Wanderer ist sicher der Nationalpark Garajonay der seit 1986 UNESCO Weltnaturerbe ist.
Monumento al Sagrado Corazon - La GomeraUm La Gomera so gut es geht an einem Tag erkunden zu können, haben wir uns bereits von Deutschland aus, im Internet, einen Mietwagen gebucht. Wie immer auf den Kanaren haben wir uns für die Firma CICAR entschieden, die preisleistungsmäßig unschlagbar ist. Für 30,79€ einen Opel Astra mit allen Versicherungen gibt es sonst nirgends. Die Übernahme findet im Hafengebäude direkt auf der Pier statt und läuft wie immer bei CICAR reibungslos. Also rein in die Karre und los.
"Mein Schiff" im Hafen von La GomeraVon San Sebastian de La Gomera kann man entweder im Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn um La Gomera fahren. Wir entscheiden uns im Uhrzeigersinn um die Insel zu fahren. Die Straße windet sich gleich nach verlassen der Stadt Serpentin um Serpentin nach oben. Eine schicke neue Straße haben sie hier gebaut. Bereits nach einigen Serpentinen kommt auf der linken Seite ein Abzweig zu einer Schotterpiste, die zu der 7 m hohen Christusfigur führt, die hoch über San Sebastian thront. Nur in Schrittgeschwindigkeit erreichen wir das Monumento al Sagrado Corazon, wie der Aussichtspunkt laut Karte heißt. Von hier oben bietet sich uns ein toller Blick auf ganz San Sebastian de La Gomera, unser Schiff die „Mein Schiff 1“, bis rüber nach Teneriffa. Klasse oder?

San Sebastian de La Gomera vom Monumento al Sagrado Corazon

Ela studiert die Gegend :-)Nachdem der Fotoapparat heiß gelaufen ist und eine Pause braucht, schwingen wir uns wieder ins Auto und schlängeln uns weiter den Berg hinauf, durch La Gomeras bizarre Landschaft. Wenige Kurven weiter kommen wir zum Roque del Sombrero, der tatsächlich die Form eines Sombreros hat.

 

Roque del Sombrero - La Gomera

 

 

 

 

Allerdings leiden die Bilder schon sehr stark unter der fehlenden Sonne. Sehr schade, denn sowohl der Blick von diesem Aussichtspunkt, als auch die gesamte Fahrt den Berg hinauf bietet wirklich spektakuläre Blicke und zeigt oftmals Spuren des Vulkanismus, der vor 2 Mio. Jahren die Insel modulierte.
Bergwelt auf La Gomera

 

Tja da kann man nichts machen, auch bewölkt gefällt uns was wir sehen. Die Straße führt vorbei an Terrassenfeldern und Agaven, die immer wieder links und rechts über die Straße wachsen. Der nächste Stopp ist dann schon ein paar Kurven weiter, der Aussichtspunkt Degollada de Peraza. Er bietet zu beiden Seiten fast senkrechte Blicke hinab ins Tal. Die Straße führt hier direkt auf dem Bergkamm entlang. Kurz hinter dem Aussichtspunkt folgt dann der Abzweig zur Playa Santiago und dem nationalem Flughafen von La Gomera. Da wir aber ganz um La Gomera herum wollen bevor die „Mein Schiff 1“ den Hafen verlässt, bleiben wir auf der Höhenstraße.

Degollada de Peraza - La GomeraLa Gomeras gradiose Natur

 


 

 

 

 

 

 

Mit dem Auto mitten durch den BergEin paar Kurven weiter kommt plötzlich die Sonne raus. Herrlich so könnte es bleiben. Die Straße ist hier oben regelrecht durch den Fels geschnitten worden. Beeindruckend!

Roque de Agando und Roque La Zarcita - La Gomera

 

 

 

 

 

Holger vor dem Roque La Zarcita - La Gomera

 

 

Kurz danach kommen wir zu einem Aussichtpunkt der uns zwei der schönsten Felsen La Gomeras zeigt. Auf der linken Seite, an der Parkbucht, befindet sich der 1250m hohe Roque de Agando.

Roque de Agando - La Gomera

 

 

 

 

Aber das kann doch nicht wahr sein, kaum ist die Sonne raus, schon habe ich direkt über dem Roque de Agando Gegenlicht. Prima es läuft rund! Umso schöner dafür der Blick auf den 1234m hohen Roque La Zarcita. Beide Felsen sind Reste ehemaliger Vulkanschlote. Die weiche äußere Steinschicht ist so erodiert, zu sehen ist nur noch die erstarrte Magmafüllung. Hier am Parkplatz starten auch zwei Wanderwege, wie eigentlich an jedem Parkplatz auf La Gomera. Ganz in der Nähe befinden sich noch zwei weitere ehemalige Vulkane. Der 1103m hohe Roques de Carmona und der 1168m hohe Roque de Ojila.

 

 

Roque La Zarcita - La Gomera

La Gomera Bergwelt

 

Hinter diesen eindruckvollen Felsmonolithen verändert sich das Landschaftsbild. Links und rechts der Straße ist nun dichter, fast urwaldhaften Busch zu sehen. Wacholder, Baumheide und Lorbeerbäume sind im wahrsten Sinn des Wortes ein Blickfang.

 

Nebelwald auf La Gomera

 

 

 

 

Aber plötzlich bietet sich uns dieser geniale Blick. Im Vordergrund das Grün der Insel La Gomera, dann nichts als Wolken, aus denen der Teide auf Teneriffa hinausragt. Kein Meer und nichts von Teneriffa ist zu sehen, aber der Teide thront über alles. WOW! Wenn man schon mal auf dem Teide gewesen ist, dann hat dieser Blick schon was.

Blick auf den Teide - Teneriffa von La Gomera Blick auf den Teide - Teneriffa von La Gomera

 

 

 

 

 

 

 

Mirador Cesar Manrique - La GomeraIm weiteren Verlauf nach Valle Gran Rey werden die Wolken und der Nebel immer dichter. Teilweise sehen wir kaum die Hand vor Augen. Die Temperaturen sinken in kurzer Zeit von 23 Grad auf unter 10 °C. Nach dem Abzweig zum Valle Gran Rey wird es wieder etwas besser.
Das Valle Gran Rey - „Tal des Großen Königs" - ist so etwas wie die Touristenhochburg von La Gomera, wobei das so auszudrücken geradezu lächerlich ist. Aber der Reihe nach. Auf der Fahrt nach unten, mitten in einer Haarnadelkurve, hat Cesar Manrique eine Cafeteria toll in die Landschaft eingepasst. Cesar Manrique, der sonst ja sein Unwesen in erster Linie auf Lanzarote trieb, baute die Cafeteria in den Fels hinein, so dass man vom Mirador Cesar Manrique die Landschaft durch eine riesige Glasscheibe, bei einem frischen Kaffee, Mirador Cesar Manrique - La Gomeragenießen kann. Falls die Bude auf hat. Hat sie heute aber nicht, deshalb schauen wir uns die Abfahrt ins Tal und die sich an den Hängen klammernden Häuser von der Terrasse aus an. Netter Blick ins Barranco Valle Gran Rey.

Barranco Valle Gran Rey - La Gomera

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Barranco Valle Gran Rey - La Gomera

Barranco Valle Gran Rey - La GomeraDas Tal selber besteht mit La Calera und Vueltas aus zwei Siedlungen, wobei der Übergang fließend ist. Wir fahren zuerst an den Hafen von Vueltas, wo sich auch ein kleiner Strand befindet. Na ja nett sind die steilen Felswände direkt am Strand, aber die Nähe zum Hafen lässt nicht gerade auf klares Wasser schließen. Zumindest ist es ein Sandstrand.

Strand von Valle Gran Rey  - Beach

 

 

 

 

Touristisch erschlossen wurde das Tal in den 1960ern und 1970ern von Aussteigern und Hippies. Davon ist hier nicht mehr viel zu sehen, einige kleine Hotels haben sich inzwischen im Valle Gran Rey angesiedelt.

 

Promenade von Valle Gran Rey

 

Außerdem hat hier fast jede Familie ein paar Zimmer frei gemacht oder angebaut, um einen Happen vom Tourismus abzubekommen. Zwischen Vueltas und La Calera gibt es so etwas wie eine kleine Promenade. Auch hier stehen ein paar kleine Hotels. Wir fahren noch nach La Calera, wo es aber auch nicht viel Interessantes zu sehen gibt. Wir verlassen das „Tal des Großen Königs“ wieder und sind uns einig, dass wir hier keinen Urlaub verbringen möchten. Weder schön, noch etwas besonderes.

 

 

Strand von Valle Gran Rey  - Beach

Also schnell weg. Raus aus dem Tal…