Lanzarote

 

Lanzarote - Kontraste überrallAls wir heute wach werden schauen wir sofort aus dem Fenster. Hat es diesmal geklappt? Sind wir wirklich auf Lanzarote angekommen? Bei unserem letzten Versuch, während der AIDA Kanaren Kreuzfahrt, konnten wir Lanzarote wegen Sturm leider nicht anlaufen. Aber diesmal ist von Sturm keine Spur. Wir haben uns natürlich wieder einen Mietwagen bei CICAR reserviert und werden die Insel auf eigene Faust erkunden. CICAR hat einen Schalter in dem Hafengebäude direkt auf der Pier. Wir sind früh da, denn wir wollen ja so viel wie möglich von der Insel sehen. Wir haben wieder für 30,79€ einen Opel Astra im Internet reserviert. Auf Grund der großen Nachfrage ist kein Astra mehr da und somit müssen wir für die 30,79€ leider mit einem Saab 9000 Cabriolet zufrieden sein. :-))) So ein Pech aber auch… Also rein in den Hobel und weg, bevor sich der nette Herr am Schalter sich das noch anders überlegt. :-))
Windspiel von Cesar ManriqueWir verlassen Puerto de Naos, den Hafen von Arrecife und fahren nordöstlich entlang der Küste, vorbei am Urlaubszentrum Costa Teguise. Windspiel von Cesar ManriqueAn einem Kreisel kurz vor Arrieta treffen wir zum ersten Mal auf den Künstler Cesar Manrique. Nein der steht da nicht am Straßenrand, aber eines seiner Kunstwerke quasi direkt auf der Straße. Ein knallrotes Windspiel bildet den Kreisel. Den Architekten und Künstler Cesar Manrique begegnet man überall auf Lanzarote.


Auch das Monumento al Campesino bildet den Mittelpunkt eines Kreisverkehrs. Manrique fertigte es 1968 aus Wasserkanistern. Das Monumento al Campesino steht in der Inselmitte, am Ende der Weinstraße La Geria.

 

 

Lanzarote - Kontraste überrallCesar Manrique lebte lange Zeit auf Lanzarote und hat die Insel zu einem großen Teil gestaltet. Übertrieben könnte man sagen, alles sehenswerte was nicht die Natur hervorgebracht hat, stammt von Cesar Manrique. Er hat nicht nur ein paar hübsche Kreisel geschaffen, bereits vor dem Kreisel haben wir die Zufahrt zur Jardin de Cactus passiert. Dabei handelt es sich um eine der Weltgrößten Kaktussammlungen terrassenförmig wie ein Amphitheater angelegt. Den Boden bedeckt vulkanisches Lapilli, den nächtlichen Tau speichernde Vulkanasche, wie sie auch für den Trockenfeldbau benutzt wird. Insgesamt gedeihen auf 5000 Quadratmetern mehr als 10.000 Exemplare 1400 verschiedener Kakteenarten. Bestimmt nett anzusehen, aber wir sind ja nur ein Tag auf der Insel, da bleibt für Kunst keine Zeit. :-))
Lanzarote - Kontraste überrallEin weiteres Highlight Cesar Manriques, das man sich auf jeden Fall ansehen sollte, wenn man ein paar Tage auf der Insel ist, sind die Lavahöhlen Cueva de Los Verdes und Los Jameos del Agua. Manrique ließ eine eingestürzte Höhle zu einer Open-Air-Bar umbauen. Eine Etage tiefer erwarten den Besucher blinde Albinokrebse in einem Meerwasserteich, der von Kanälen gespeist wird. Am Ende des Höhlensystems befinden sich eine weitere Bar und ein Swimmingpool mit Palmen. Außerdem gibt es ein unterirdisches Auditorium für gut 500 Besucher.
Das absolute Touristenmagnet Cesar Manriques auf Lanzarote ist aber die Fundacion Cesar Manrique. Diese Stiftung  befindet sich im ehemaligen Wohnhaus des Künstlers in Tahiche. Es handelt sich um eine private, kulturelle Stiftung die von Freunden des Künstlers gegründet wurde und keinen Erwerbszweck verfolgt. Cesar Manrique hat sich hier mitten in einem Lavafeld ein Luxushaus geschaffen. Der Bau besteht sowohl aus über als auch aus unterirdischen Gebäudeteilen, in dem die erkaltete Lava immer wieder mit einbezogen wurde. Die Schönheit des Gebäudes sprach sich schnell herum, so dass Touristen und Reporter Schlange standen. 1987 hielt es Manrique in seinem eigenen Haus nicht mehr aus und zog nach Haria. 1992 starb Cesar Manrique bei einem Autounfall. Paradoxer Weise nur 50m von der Fundacion Cesar Manrique entfernt.
Lanzarote - Mirador del RioUnser erstes Ziel der ebenfalls von Cesar Manrique geschaffene Mirador del Rio. Unser Weg dahin führt uns ganz an die Nordspitze durch die landschaftliche Farbenvielfalt Lanzarotes. Alle Kanarischen Inseln sind Vulkanischen Ursprungs, aber nirgends sind die Kontraste so deutlich wie hier auf Lanzarote. Die Farben schimmern von Rostrot und Violett über Ocker und Hellbraun bis hin zu Schwarz und Gelb.

Nebenstraße bein Mirador del Rio

 

 

 

Der Mirador bietet einen herrlichen Blick auf die nur 1000 m entfernte Insel Graciosa. Der Mirador wurde 1973 von Manrique geschaffen und liegt knapp 500m über dem Meer. Es handelt sich um ein Aussichtslokal, dass direkt in den Fels hineingebaut wurde. Durch eine Panoramascheibe oder von der Terrasse des Miradors liegt einem dann Isla Graciosa zu Füßen.

 

Lanzarote - Mirador del Rio

Isla Graciosa vom Mirador del Rio - LanzaroteDummerweise ist der Mirador del Rio inzwischen so bekannt, dass man hier sogar Eintritt verlang. Eintritt in ein Restaurant? Nein danke, dass ist doch schon wieder Touriabzocke. Also gehen wir ein Stück die Küstenstraße hinunter und haben für lau den gleichen Blick. Unter uns die Salzfelder Salinas del Rio und von der Sonne angestrahlt der Isla Graciosa und die umliegenden kleinen Inseln Montana Clara, Roque del Oeste und La Alegranza.
Isla Graciosa ist ein Ort der Erholung. Man kann die zum Naturschutzgebiet Parque Natural de los Islotes del Norte zählende Insel von Orzola aus mit der Fähre erreichen. Hier leben etwa 500 Menschen und es gibt keine asphaltierten Straßen. Wir blicken von unserem Aussichtspunkt auf den Hauptort Caleta del Sebo. Hier gibt es sogar Pensionen, Lokale und eine Bar. Mensch da ist was los. :-))
Isla GraciosaWir machen uns auf dem Weg zum nächsten kostenlosen Aussichtspunkt auf die Isla Graciosa. Von der Hauptstraße Richtung Haria zweigt eine kaum zu übersehende Straße nach Guinate ab.

 

Isla Graciosa

 

 

 

 

Guinate ist bekannt für seinen tropischen Park, dem Parque Tropical Guinate. Den lassen wir jedoch links liegen und fahren bis zum Ende der Straße, wo sich der Mirador del Guinate befindet. Auch ganz nett der Blick, aber ein Teil der Isla Graciosa ist hier schon verdeckt.

 

Haria - Lanzarote - Tal der 10 000 PalmenNach einem sehr kurzem Stopp fahren weiter nach Haria, wo sich viele Künstler niedergelassen haben. Entsprechend kann man hier in den Gassen viele Galerien und Kunstgewerbeläden finden. Rund um Haria sollen 3000 Palmen stehen, deshalb spricht man in echter Bildzeitung-Manier vom „Tal der 10 000 Palmen". Die Lobeshymnen über Haria nehmen auf jeden Fall kein Ende. Manch ein Künstler spricht vom schönsten Dorf der Welt, zumindest aber Lanzarotes. Leider können wir das im Detail nicht prüfen, denn wir haben ja keine Zeit.

Haria - Lanzarote

 

 

Auf alle Fälle bieten die vielen Palmen, der schwarze Boden und die komplett weißen Häuser einen tollen Kontrast. Unser nächsten Ziel ist aber der Timanfaya Nationalpark, deshalb fahren leider nur durch Haria hindurch. Gleich hinter Haria windet sich die Straße wieder den Berg hinauf. In einer scharfen Linkskurve befindet sich der Mirador de Haria. Der Parkplatz bietet nur wenigen Fahrzeugen Platz und das ehemalige Restaurant ist zu und schon ganz schön verfallen. Aber nichts desto trotz bietet sich hier dieser schöne Blick auf Haria und sein Palmental. Weiter nach Osten fällt der Blick in das Valle de Temisa mit seinen Feldterrassen. Im Hintergrund sieht man sogar sehr gut die Ostküste von Lanzarote.

Mirador de Haria - Mirador Los Heiechos - Lanzarote

Lanzarote - Kontraste überrallKurz hinter dem Mirador de Haria  folgt noch der Mirador Los Heiechos, der aus größerer Entfernung noch einmal ähnliche Blicke bietet. Hier gibt es einen großen Parkplatz, an dem dann auch wieder die großen Touribusse platz finden. Das Restaurant ist bewirtschaftet und hat eine große Panoramafensterscheibe.
Lanzarote - Kontraste überrall

 

 

 

 

Auf dem Weg zum Timanfaya Nationalpark kommen wir als nächstes durch Teguise, der ehemaligen Inselhauptstadt. Auch Teguise soll durchaus sehenswert sein. Es gibt viele gut erhaltene geschichtsträchtige Gebäude mit geschnitzten Türen und typisch kanarischen Holzbalkonen. Macht bestimmt Spaß hier durch die Gassen zu schlendern. Ein Highlight ist sicher der Stadtpalast den Palacio de Spinola, der heute noch dem Präsident der Autonomen Region Kanaren als Residenz zur Verfügung steht.
Ermita de los Dolores - Mancha Blanca - LanzaroteIn dem kleinen Ort Mancha Blanca, Ortsteil von Tinajo, machen wir einen kurzen Stopp am Dorfplatz um ein paar Bilder von der hübschen Kirche Ermita de los Dolores zu machen. Die Kirche wurde von den Dorfbewohnern direkt nach den Vulkanausbrüchen in den Jahren 1730-1736 errichtet und zwar aus Dankbarkeit, dass ihr Dorf verschont worden ist. In der Kirche ist ein Bild der Schutzpatronin der Vulkane - "Virgen de los Dolores" zu sehen. Jedes Jahr am 15. September wird in der Kirche das Fest "Fiesta del Nuestra Señora de los Volcanes" gefeiert. Man dankt der Schutzpatronin, das Mancha Blanca von den Lavamassen verschont geblieben ist.
Von Tinajo gelangt man auch zum Club la Santa, eine Art Club Med für Sportler. Hier herrschen perfekte Trainingsbedingungen für 64 olympische Sportarten. Damit wird Club la Santa sogar im Guinness-Buch der Rekorde geführt. Für Profisportler und ambitionierte Hobbysportler ideale Bedingungen um sich auf die neue Saison vorzubereiten.

Weiter geht es in den Timanfaya Nationalpark...