Madeira  - Encumeada - Santana - Monte

Madeira  - Encumeada - Santana - Monte

 

Serra de ÄguaHmm mehr Glück mit dem Wetter? Kann man nicht gerade sagen, immer noch dicke Wolken, von Sonne keine Spur. Wo sind wir denn hier, da ist womöglich das Wetter zuhause noch besser. Egal, wir lassen uns vom Wetter nicht abhalten und starten nach einen langen und reichhaltigem Frühstück in Richtung Ribeira Brava. Hier führt uns die ER104 zunächst durch ein Tal bis Serra de Ägua, dass sich eng an die steilen Hänge der Berge schmiegt.

Madeira's Terrassenfelder

 

 

 

 

Hier beginnt die Auffahrt zum 4,5km entfernten Pass Boca da Encumeada. Bereits nach wenigen Kurven bietet sich ein schöner Blick auf das Tal und auf die Terrassenfelder um Serra de Ägua herum.

 

 Fahrt zum Pass Boca da EncumeadaMadeira-  Boca da Encumeada

 

 

 

 

 

 

 


Boca da EncumeadaSchon unterwegs zum 1007m hoch gelegenen Pass Boca da Encumeada wird uns klar, dass uns der grandiosen Blick, der sich einem bei klarem Wetter bietet, vorenthalten bleibt. Oben angekommen ist es dann leider auch so, wir sehen nichts außer die tief hängenden Wolken. Angeblich kann man von hieraus gleichzeitig die Nord- und die Südküste Madeiras sehen. Dazwischen die tief eingeschnittenen Täler zwischen steilen, teils mit Lorbeerwald bewachsenen Hängen. Wir sehen gar nichts, also schnell weiter, denn es ist außerdem noch recht frisch. Erst in Sao Vicente wird es wieder etwas heller, aber ohne dass die Sonne durchkommt.


Madeira - NordküsteIn Sao Vicente trifft die ER104 auf die Nordküste, die ein anderes Bild als die Südküste zeigt. Die Berge fallen hier steiler ab als an der Südküste und es gibt viel weniger Platz, an denen sich Ortschaften bilden konnten. Auf der Suche nach der Straße in Richtung Osten fahren wir in Sao Vicente mitten in den Ortskern. Viele Häuser sind einstöckig und weiß gestrichen, Sao Vicente wirkt aufgeräumt. Nichts desto trotz wundern wir uns wo hier noch eine Straße in Richtung Osten abgehen soll. Erst ganz am Ende, kurz bevor wir direkt ins Meer gefahren wären schlängelt sich eine direkt am Wasser entlang in Richtung Osten.

Nordküste Madeira

 

 

Auf der Route an der Nordküste entlang, in Richtung Osten haben wir eigentlich viele schöne Aussichtpunkte anfahren wollen, aber ob sich das lohnt bei dem Wetter?
Die Straße schlängelt sich an der Küste entlang und kurz vor den vereinzelten Ortschaften auf über 150m Höhe die tiefgrünen, mit Weinreben bewachsenen Berge hinauf. Nach den Ortschaften windet sie die Straße wieder hinab um durch die Taleinschnitte durch führen.

 

Santana - MadeiraUnser nächster Stopp ist Santana. Wer kennt nicht die urigen Häuschen, die jeden Madeira Reiseführer schmücken oder auf tausenden Postkarten zu sehen sind? Genau diese Häuser sind unser Ziel. Allerdings muss man wissen, dass diese Häuser in Santana in „freier Natur“ sehr selten und meist schlecht erhalten sind. Deshalb hat die Gemeinde genau neben dem Rathaus eine Art Museum aufgebaut.

Madeira - Santana

 

 

 

 

Dort stehen vier dieser Häuser, genau diese vier sind auch auf allen Postkarten zu sehen. Das muss man vorher wissen, dann ist man auch nicht enttäuscht wenn man da ist. In einem dieser Häuser ist ein Touristenbüro untergebracht.


Hinter Santana beginnt die Strecke, die mit tollen Aussichtpunkten gespickt ist. Allerdings darf man dann nicht durch den Tunnel fahren, sondern muss die 101 nehmen. Wir verkneifen uns nach den vielen enttäuschenden Ausblicken diese Spots und fahren direkt nach Fatal, um dem Wetter eine letzte Chance zu geben. Hier hat man einen tollen Blick auf den Penha de Aguia, Adlerfelsen, den markante Bergklotz, der seinen Namen von einem früher hier nistenden Fischadlerpäarchen hat. Von hier hat man (bei gutem Wetter) einen traumhaften Blick die restliche Nordküste entlang bis zur Halbinsel Ponta de Sao Lourengo, aber eben nur bei gutem Wetter!

Penha de Aguia, Adlerfelsen - Madeira

 

Madeira

 

 

 

Wir haben endgültig genug und fahren über Santa Cruz nach Funchal zurück. Dabei kommen wir auch am Flughafen vorbei, der auf hohen Betonstelzen über dem Meer verlängert wurde. Da es aber noch recht früh ist, fahren wir nach Monte, um uns das ultimative Touristenspektakel Madeiras, die Korbschlittenfahrten aus der Nähe anzusehen.


Ela und Holger in Monte - MadeiraMonte liegt in 550m Höhe und war ursprünglich ein Wohnort für Adelige, Reiche und Schöne. Auch siedelten sich hier die ersten Hotels für den elitären Tourismus an. In Monte verbrachte auch der mittellos gewordene Österreichische Kaiser Karl I. die letzten Monate seines Lebens. Er wurde in der ehrwürdigen Wallfahrtskirche Nossa Senhora do Monte beigesetzt. Wir fahren mit dem Auto die steilen Straßen nach Monte hinauf, dort gibt es recht Zentral eine Vielzahl von Parkmöglichkeiten und das beste an der Sache, die sind sogar kostenlos.

Korbschlittenfahrt - Monte - Madeira


 

 

 

 

 

 

Korbschlittenfahrt - Monte - MadeiraWir gehen Richtung Wallfahrtskirche, denn dort soll auch der Start für die Korbschlitten sein. Ursprünglich ließen sich im 19. Jahrhundert die Kaufleute Montes mit den Carros de cesto (Korbschlitten) nach Funchal zu ihren Kontoren fahren. Heute ist die Fahrt mit dem Korbschlitten die Haupttouristenattraktion in Funchal. Die Schlittenlenker sind in traditionellem weiß gekleidet, tragen Strohhüte und laufen die gesamtem 2km neben dem Schlitten her, oder stellen sich auf die Kufen. Sie lenken den Schlitten und stoppen ihn sobald Gefahr droht, denn die Strecke verläuft nicht auf einer gesperrten Route, sondern mitten durch den normalen Verkehr, und kreuzt vielbefahrene Straßen. Heute bei dem kühlen Wetter scheint der Andrang nicht besonders groß zu sein, hier oben am Start stehen mehr Schlittenlenker als Kunden. Einige unterhalten sich, andere spielen ein wildes Kartenspiel. Am besten gefällt uns allerdings Chefe im schlechten angetragenen Anzug. Der „junge“ Mann unter der Preistafel. Die dunkle Sonnenbrille ist heute bei den dichten Wolken besonders wichtig und auch sonst ist der Herr mächtig cool. Weniger cool sind allerdings die Preise! Eine Person 15€, zwei Personen 25€, drei Personen 37,50€, wow ich wollte die Schlitten nicht kaufen. Uns reicht es dem Treiben zuzusehen und uns über Chefe zu amüsieren.

Korbschlittenfahrt - Monte - MadeiraKorbschlittenfahrt - Monte - Madeira

 

 

 

 

 

 

 


Nossa Senhora do Monte - MadeiraDie Wahlfahrtskirche Nossa Senhora do Monte ist direkt am Start der Korbschlitten. Wir gehen eine steile Treppe hinauf und stehen dann auf einem Plateau, von dem man direkt auf den Hafen und die Stadt gucken kann. Leider sind die Bäume rings herum schon etwas zu hoch um gute Bilder machen zu können, aber trotzdem lässt sich die AIDA im Hafen gut erkennen.

AIDA im Hafen von Funchal

 

 

 

 

 

 

 

Die Kirche ist im traditionellen Architekturstil mit weißen Mauern und grauschwarzen Basaltumrahmungen errichtet. Ihr heutiges Erscheinungsbild, mit den beiden quadratischen Türmen, stammt aus dem Jahr 1897. Innen ist die Kirche eher schlicht. Am 15. August ziehen Pilger durch die geschmückten Straßen von Monte und dann über die 74-stufige Treppe zur Kirche hinauf.

Bye bye Madeira

 

 

 

 

 

Für uns heißt es nun auf wiedersehen Madeira und auf nimmer wiedersehen schlechtes Wetter, denn von jetzt an war das Wetter so wie wir uns das vorgestellt haben, Sonne pur!

Ab an Bord nach La Palma...