Am nächsten morgen geht es dann in den Parque Natural Sierra de Grazalema 1984 wurde die Region, die mehrere Ausläufer der Serrania de Ronda umfasst, zum ersten spanischen Naturpark erklärt. Wie schon erwähnt handelt es sich um die regenreichste Region Spaniens. Die Wolken vom Atlantik müssen bei Grazalema erstmals ansteigen, kühlen dabei aus und regnen sich ab. Die Niederschläge haben die Landschaft geprägt, zur Verkarstung der Kalksteingebirge und zur Höhlenbildung beigetragen.
Das feuchte Klima ist außerdem verantwortlich für eine höchst abwechslungsreiche Pflanzenwelt. Neben Kork- und Steineichen sowie Johannisbrotbäumen findet man auch eine botanische Besonderheit: die Igel- oder Pinsapotanne, ein Relikt aus dem Tertiär. Im Frühling prägt das Gelb des Drüsenginsters die Landschaft, und Wanderer stoßen nicht selten auf Orchideen. Auch kann man Steinböcke und Fischotter antreffen. Gut zu beobachten ist vor allem die Vogelwelt, darunter Gänsegeier und verschiedene Adlerarten, die wir unterwegs immer wieder gesehen haben.
Als Startpunkt für unseren Parkbesuch haben wir El Bosque gewählt. Hier ist auch die Parkverwaltung ansässig. Wir haben erwartet dort Parkkarten und Informationen zu Wanderwegen zu bekommen, aber wir fanden nur ein unmotivierte Mitarbeiterin, der wir jedes Wort aus der Nase ziehen mussten. Als Karte haben wir nur eine schlechte Kopie einer Parkkarte bekommen.
Nicht das ihr glaubt wir wollten die umsonst, nein wir hätten gerne gezahlt, aber es gab nichts. Überhaupt ist es schwierig, als Tagesbesucher vom Park was zu sehen. Die Wanderwege sind gut versteckt, schlecht beschildert und meist nur mit Genehmigung zu betreten. Der Park hat diesen Namen eigentlich nicht verdient, oder sind wir durch die USA nur zu verwöhnt? Wie dem auch sein, insgesamt ist der Parque Natural Sierra de Grazalema für uns eine kleine Enttäuschung. Die Landschaft ist klasse, aber die Erschließung lässt zu wünschen.
Wir fahren weiter Richtung Zahara de la Sierra. Die CA531 von Grazalema nach Zahara ist steil, schmal und kurvig. Linker Hand liegt der Igeltannenwald der Sierra del Pinar. Die Straße steigt an bis zum 1332m hohen Pass Puerte de la Palomas. Hier haben wir einen tollen Ausblick auf die Sierra de Grazalema. Endlich mal ein schöner Aussichtspunkt.
Danach geht es herunter zum Stausee Embalse de Zahara. Wie ein weißer Teppich rollen sich nördlich davon die Häuser von Zahara de la Sierra unterhalb des burgbekrönten Felsens ins Tal.
... und dann waren unterwegs noch.....
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