Pisa

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Pisa
steht natürlich bei jedem Toskanabesucher oben auf der „to do Liste“. Der schiefe Turm ist weltbekannt, schon  jedes Kind lernt ihn in der Schule kennen. Pisa war im 12. Jahrhundert die reichste Seerepublik Italiens. Heute lebt Pisa von Metall verarbeitender und chemisch-pharmazeutischer Industrie, aber auch von der Universität. Jeder dritte der rund 100000 Einwohner ist Student.
Piazza dei Miracoli

 

 

 

 

 

 

 

Platz der Wunder

 

Neben dem schiefen Turm verfügt Pisa über eine der wichtigsten Kunstgalerien der Region.
Aber unser Interesse für die Kunstschätze der Stadt ist nicht so riesig, wir wollen in erster Linie den Piazza dei Miracoli (Platz der Wunder) sehen.
Nun ja, das erste Wunder was wir erleben, als wir auf den Platz treten, es hört auf zu regnen und die Sonne kommt auch mal hervor. Der Platz der vor einer gepflegten Rasenfläche umgeben wird hat seine ursprüngliche weitläufige Form behalten.
Die Piazza dei Duomo besteht aus vier monumentalen Einzelbauwerken Dom, Baptisterium, Campanile und Camposanto. Auffällig ist die homogene Wirkung der vier Bauwerke, obwohl zwischen dem Baubeginn des Domes (1063) und des Camposanto (1278) mehr als 200 Jahre vergingen. Sie ist zum einen dem einheitlichen Baumaterial (weißer Carrara-Marmor) zu verdanken, zum anderen dem System der Fassadengestaltung: Eine einheitliche Erdgeschossgliederung durch Rundarkaden auf Lisenen oder Halbsäulen fasst alle vier Gebäude formal zusammen.

Wie die Pisaner sich diesen Luxus leisten konnten?
Na wie immer in der damaligen Zeit wurde das Geld in einer Schlacht anderen abgenommen. In diesem Fall hat die Pisaner Flotte den Sarazenen vor Palermo die Schädel eingeschlagen. Sechs große mit Schätzen reich beladene Schiffe fielen in ihre Hände, mit dem Erlös sind diese Bauten errichtet worden.

Schiefe Turm von PisaBaumeister Buscheto di Giovanni Giudice wählte im Jahr 1063 das Gräberfeld auf jungem Schwemmboden vor der alten Stadtmauer als Bauflache, das sich jedoch als wenig tragfähig erwies: Nicht nur der Campanile, auch der Dom sank im Osten leicht ein.
Schiefe Turm von Pisa

 

 

 

 

 

 

 

 

Schiefe Turm von PisaDetails des Schiefen Turm svon Pisa

 

 

 

 

 

 

 

 

Der über 50m hohen Glockenturm auf dem Platz der Wunder stellt tatsachlich so etwas wie ein Wunder der Physik dar. Der Campanile, der mittlerweile um 5,21 m aus dem Lot geriet, belastet den Untergrund mit 12kg pro cm² und hätte nach Berechnungen der Universität Pisa schon vor Jahrhunderten eingestürzt sein müssen. Dennoch hielt er auf wundersame Weise sein Gleichgewicht. Der Platz der vor einer gepflegten Rasenfläche umgeben wird hat seine ursprüngliche weitläufige Form behalten.
Wir erlebten hier auch unser nächstes Wunder. 15 Euro Eintritt soll die Besteigung des schiefen Turms von Pisa pro Person kosten.
Wie bitte? Geht’s noch? Soll wir denen einen neuen geraden Turm finanzieren? Auch die anderen Gebäude kosten alle Eintritt, nur der Dom ist umsonst, deshalb sind seine Türen auch verschlossen, logisch, oder?

Campanile

 


Dom und Campanile

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Baptisterium - PisaDer Campanile, ein für Italien typischer frei stehender Glockenturm von Bonanno Pisano 1173 gemeinsam mit dem Baumeister Guglielmo di Innsbruck in formaler Anlehnung an den Dom begonnen, wurde schon bald zum „Schiefen Turm“ Als sein drittes Geschoss mit umlaufender Loggia abgeschlossen war, stellte sich heraus, dass der Boden die Belastung nicht trug und sich das Bauwerk neigte, l00 Jahre später versuchte Giovanni di Simone der den Bau ab 1275 leitete, der Schieflage entgegenzuwirken, indem er die nächsten Stockwerke entgegen der Neigung mauern ließ. 1284 durch den Tod Giovannis unterbrochen, wurden die Arbeiten erst nach 1350 von Tamaso Pisano beendet.

 

Nicole, Ela und PeterDie Mauern des 56 m hohen, 6-geschossigcn Turmes verjüngen sich von unten 4,09m auf oben 2,48 m Dicke, auf der sich neigenden Seite ist der Turm um etwa 2m abgesackt. Im Jahr  1989 stellte sich heraus, dass der Campanile immer schneller absank, daher ließ ihn das Kulturministerium am 7. Januar 1991 schließen. Später wurden Stahlgerüste um den Baukörper geschlungen, gleichzeitig legte man in der Nähe betongefasste 800t schwere Bleigewichte auf den Boden, um den Untergrund zu komprimieren. Ab dem Jahr 1996 richteten 103m lange Stahlseile den Turm allmählich wieder auf, seine Neigung wurde um 44cm reduziert und damit in eine Position gebracht, wie er sie vor etwa 400 Jahren innehatte. Im Dezember 2001 konnte der Campanile dann wieder zugänglich gemacht werden.


Wer war der berühmteste Nutzer des schiefen Turms von Pisa?
Richtig: Galileo Galilei
Er wurde 1564 in Pisa geboren. Er stammte aus einer adligen, aber verarmten Familie. Sein Vater zwang ihn, zunächst ein medizinisches Examen abzulegen, bevor ihm gestattet wurde, Vorlesungen über Mathematik zu hören.
Galilei soll vom Schiefen Turm aus die Gesetze der Schwerkraft studiert haben. Mit 28 Jahren wurde er Professor an der Universität von Padua, wo er bis 1610 lehrte. Hier entwickelte er ein Teleskop, mit dessen Hilfe er die Struktur des Mondes und die vier Satelliten Jupiters entdeckte. Danach zog sich Galilei nach Arcetri bei Florenz zurück, wo er den 'Dialog über die maximalen Systeme  schrieb, in dem er, den Theorien des Kopernikus folgend, methodisch begründete, warum die Erde eine Kugel ist, die um die Sonne kreist.
 

Auf geht es nach Volterra....