Sanibel Island und Captiva Island

 

Zufahrt Sanibel IslandGleich nach dem Frühstück machen wir uns auf dem Weg nach Sanibel Island. Aber leichter gesagt als getan. Zunächst fahren wir zweimal am Sanibel Causeway vorbei. Tja nachdem wir uns den Schlaf aus den Augen gerieben haben, finden wir auch endlich die Zufahrt nach Sanibel Island. 2006 wurde die alte Klappbrücke nach Sanibel Island durch eine neue ersetzt, unter der nun auch größere Schiffe durchpassen. Somit kommt es nicht mehr zu den nervenden Staus wenn die Brücke hochgeklappt werden musste. Den Brückenbau lässt man sich mit 6$ (2010) pro Überfahrt in Fahrtrichtung Sanibel Island gut bezahlen. Schon mal ein Vorgeschmack, denn die gesamte Insel hat ganz nette Preise.

 

Zufahrt Sanibel IslandSanibel Causeway

 

 

 

 

 

 

 

 

Sanibel Causeway - Zufahrt nach SanibaeNach überqueren der Brücke bietet sich ein Stopp auf der linken Seite des Causeway an. Von hieraus hat man einen tollen Blick zurück auf die Brücke und das Festland von Ft. Meyers. Nach erreichen von Sanibel Island stoppen wir erstmal beim Visitor Center. Eigentlich wollten wir nur kurz eine Karte von Sanibel Island und Captiva Island rausholen, aber eine voll motivierte Mitarbeiterin fängt uns ab und wirft uns alle möglichen wichtigen und weniger wichtigen Informationen an den Kopf. Nett, so erfahren wir, dass Sanibel ca. 6000 Einwohner hat, wo man Essen kann und auch viele Übernachtungsmöglichkeiten werden uns angeboten. Als richtig nützlich erweist sich die Information, das man sein Parkticket, dass man an jedem Strand ziehen muss, von Strand zu Strand mitnehmen kann. Eine sehr praktische Einrichtung, wenn schon Parkgebühren, dann so. 
Leuchtturm von Sanibel IslandNachdem wir endlich auch eine Inselkarte in der Hand haben fahren wir weiter. Unser erstes Ziel ist der 1884 erbaute Leuchtturm von Sanibel Island, am Südende der Insel. Gutes Parkplatzsystem hin oder her, wenn kein Parkplatz vorhanden ist, wird es schwer. Also stellen wir uns am Sanibel Lighthouse ins Halteverbot. Nützt ja nichts. Der historische Leuchtturm ist das Wahrzeichen von Sanibel Island. Als einziges Gebäude auf der gesamten Insel ist er höher als die Palmen. Ansonsten verhindert eine Verordnung, dass die Insel mit hässlichen Betonklötzen zugebaut wird. Wir gehen durch einen kleinen Palmendickicht zum schneeweißen Strand. Es ist erstaunlich wenig los hier. Der Strand ist breit und bietet unter den Palmen sogar ein wenig Schatten.

Sanibel Lighthouse

Pier auf Sanibel IslandAlso wenn wir nicht noch mehr sehen wollten würde ich hier sofort mal einen Boxenstopp einlegen, aber da es der erste Spot auf Sanibel Island ist, zieht es uns direkt weiter auf die gegenüberliegende Seite des Südendes. Hier, am Golf von Mexiko ist der Strand etwas schmaler, aber genauso leer und genauso weiß.

Ela auf dem Pier auf Sanibel Island

 

 

 

 

Von der kurzen Pier hat man einen schönen Blick auf den Golf von Mexiko, die Küste von Ft. Myers Beach und den Sanibel Causeway mit der Brücke. Außerdem kann man hier fast immer Anglern über die Schulter schauen. Auch Pelikane versuchen hier immer den einen oder anderen Happen von den Anglern zu schnorren. Ein nettes Plätzchen.

Brück nach Sanibel

 

 

 

 

Pelikan auf Sanibel Island

 


 

 

Snowy Egret am Strand von Sanibel Island

 

 

 

 

 

 

 

 

Armut auf Sanibel Island

 

 

Aber wie gesagt, uns zieht es langsam weiter und so fahren wir über den Periwinkle Way, die Hauptstrasse der Insel, in Richtung Norden. Links und rechts steht eine Villa neben der anderen. Wer hier eine Bude hat, der muss sich über Geld sicher keine Gedanken machen. Ein Boot am hauseigenen Steg gehört hier wohl einfach dazu.
 

 

 

Eingangsschild J. N. "Ding" Darling National Wildlife RefugeNach ein paar Meilen kommen wir zur J. N. "Ding" Darling National Wildlife Refuge. Dieses bereits 1945 gegründete Naturschutzgebiet nimmt etwa 1/3 von Sanibel Island ein.
Im Visitor Center gibt es die üblichen interaktiven Ausstellungen und Filmvorführungen über die Tierwelt des Schutzgebiets. Wir decken uns mit einer Karte ein und machen uns auf den Weg, auf die fünf Meilen lange Einbahnstraße die durch den Park.

Vögel im J. N. "Ding" Darling National Wildlife RefugeDas Schutzgebiet J. N. "Ding" Darling National Wildlife Refuge ist der erste Naturschutzpark in den USA. Der politische Karikaturist J.N. „Ding“ Darling, dessen Zeichnungen in über 150 Zeitungen zu sehen waren, kaufte große Teile von Sanibel Island und eröffnete das erste Schutzgebiet der USA. Ihm lagen besonders die Zugvögel am Herzen, die während der Großen Depression zwischen 1929 und 1931 gnadenlos als Nahrungsmittel gejagt wurden. Seine Bemühungen wurden von Franklin D. Roosevelt, dem Präsidenten höchstpersönlich, unterstützt.

Vogel im J. N. "Ding" Darling National Wildlife Refuge

 

 

 

Dadurch entstand hier auf Sanibel Island das größte zusammenhängende Mangroven-Öko-System der Vereinigten Staaten.
Wir zahlen den Eintritt zur J. N. "Ding" Darling National Wildlife Refuge am Beginn der fünf Meilen lange Parkstraße.

 

 

Ela im J. N. "Ding" Darling National Wildlife RefugeZu Beginn rollen wir gemächlich durch die Mangrovenlandschaft, bis wir zu einem Wasserlauf kommen. Wasserläufe bieten grundsätzlich eine gute Gelegenheit die Tierwelt zu beobachten, weil da wo das Wasser in Bewegung ist suchen Vögel nach kleinen Krebsen und Fischen. Bei über 200 Wasser- und Seevögelarten, in der J. N. "Ding" Darling National Wildlife Refuge, stehen die Chancen natürlich besonders gut.
Auch wir haben Glück und können ein paar Vögel auf der Suche nach Futter beobachten.
Die größte Chance Tiere zu beobachten hat man natürlich wenn man sich zu Fuß auf den Weg durch das Schutzgebiet macht. Es gibt drei unterschiedlich lange Wanderwege. Man kann sich auch ein Kanu oder Kajak mieten und lautlos durch die Wasserlandschaft gleiten. Auch dabei stehen die Chancen gut Rosalöffler, Schlangenhalsvögel, Kuhreiher, Pelikane, Taucher, Fischadler oder auch Alligatoren, Waschbären und sogar die seltenen Manatees - die Seekühe Floridas zu entdecken. Wir wandern nur ein kleinen Weg in ein Mangrovendickicht hinein. Dort soll die Chance groß sein Waschbären zu Gesicht zu bekommen, aber als wir da waren, hatten sie sich wohl schon gewaschen. :-)
Rosa Löffler im J. N. "Ding" Darling National Wildlife Refuge

 

Dafür wurden wir mit einen anderem Highlight reich entlohnt. Als wir mit dem Auto um die Ecke bogen war uns schnell klar, dass es etwas Besonderes zu sehen geben muss. Wie immer in amerikanischen Park, wenn an der Seite viele Autos stehen, beginnt entweder ein Wanderweg oder besoners seltene Tiere posieren vor der Kamera. In unserem Fall sehe ich zunächst einen seltenen Rosa Löffler, ein Stelzvogel, der zusammen mit einem Tricolored Heron auf eine Baumstamm um die Gunst der Zuschauer buhlt. Nett anzusehen, aber ist das wirklich schon alles?
 

Fischadler im J. N. "Ding" Darling National Wildlife Refuge

 

 

 

NEIN! Weit gefehlt. Auf einem Baum sitzt ein Fischadler und wir werden Zeuge wie der Adler seine frisch gefangene Beute verspeist. Ein wirklich sensationeller Anblick. So viel größer ist der Adler doch gar nicht. Das er es schafft einen solchen Fisch aus dem Wasser zu ziehen. Da muss der Hunger schon ganz schön groß gewesen sein. :-)
So schaut er auch, denn so ganz traut der Adler den umherstehenden Touris wohl nicht. Nach jedem Bissen schaut er leicht angespannt, ob auch kein Touri auf den Baum springt und ihm seinen Fisch entreißt.
Wie ihr seht ist das Gefieder des Fischadlers oben und unten unterschiedlich. Unten weiß und oben dunkelbraun. Wenn der Fischadler einen Fisch erspäht hat geht es im Sturzflug ins Wasser. Dabei kann er bis zu 1m tief untertauchen und Fische bis zu 1500g aus dem Wasser holen. Das ganze bei einer Größe von bis zu 60cm und einem Gewicht bis zu 2100g. Wow.
Nach vielen, vielen Bildern geht es weiter zurück zur Hauptstraße.

 


 

 

Bowmans Beach - Senibel IslandWir fahren langsam an schicken Häusern vorbei und kommen zum wohl bekanntesten Strand Sanibels, dem Bowmans Beach. Hier gibt es sogar freie Parkplätze, so dass wir hier nun ein Ticket lösen können und uns nicht ins Halteverbot stellen müssen.
Wir gehen über einen Kanal und kommen nach wenigen Metern zu einem schönen weißen Sandstrand am Golf von Mexico. Ein Nachteil im Vergleich zum Lighthouse Beach ist allerdings das man hier schutzlos der Sonne ausgeliefert ist, denn hier gibt es Null Schatten.

 

 

Bowmans Beach - Senibel IslandSanibel Island und besonders der Bowman's Beach ist bekannt für seine vielzahl von Muscheln. Hier gibt es das größte Muschelvorkommen der USA. Das liegt daran, dass es vor der Küste von Sanibel Island keine Riffe gibt an denen die Muscheln zerrieben werden. Außerdem ist das Wasser schön warm und der Meeresboden flach, somit bietet der Bowman's Beach ideale Bedingungen für Muscheln. Es gibt am Bowman's Beach einen regelrechten Run auf Muscheln. Touristen treffen bereits früh morgens ein und gehen in gebückter Haltung über den Strand. Direkt am Spülsaum ist die beste Stelle, um die Muscheln zu finden, die gerade angespült worden sind. Aber Vorsicht! Lebende Muscheln zu sammeln ist auf Sanibel strafbar. Also nehmt bitte nur leere Schalen mit. Die stinken auch nicht so. :-))

Blind Pass sanibel Island - Captiva IslandNach verlassen des Bowman's Beach kommen wir zum Blind Pass, der den Übergang zu Captiva Island bildet. Der Blind Pass ist die einzige Zufahrt zu Captiva Island. Wir stoppen kurz auf dem Parkplatz links hinter der Brücke und machen ein paar Fotos. Auf der Brücke sind oft Angler zu finden, da das fließende Gewässer sehr gute Fänge garantiert. Der Strand um die Brücke herum gehört sicher nicht zu den schönsten, dafür ist er zu schmal und zu dicht an der Straße. Da haben die beiden Schwester Inseln Sanibel Island und Captiva Island viel schönere Strände zu bieten. Direkt nach dem Blind Pass sieht alles noch genauso aus wie auf Sanibel Island.

 

Senibel IslandLinks und rechts entlang der Sanibel Captiva Road stehen Villen, die sich so gut wie möglich abschirmen. Aber als wir nach einer scharfen Rechtskurve um die Ecke biegen sind wir begeistert. Links von uns auf einmal direkt der Golf von Mexico und rechts von uns traumhafte Villen. Jede davon unbezahlbar. So habe ich mir das eigentlich schon die ganze Zeit vorgestellt gehabt. Nach einem Kilometer führt die Straße wieder von Wasser weg, durch den Ort Captiva und endet schließlich am nördlichsten Strand der Schwester-Inseln. Wir zücken unser Parkticket vom Bowman's Beach und gehen kurz zum Strand hinunter. Leider hat es sich hier zugezogen, somit bleibt es bei einem kurzen Blick und wir machen uns wieder auf den Rückweg.

Auf nach Key West. Kommt ihr mit?...