Sevilla - Kathedrale - Giralda

Sevilla
Auf Sevilla waren wir sehr gespannt. Die Vorschusslorbeeren waren groß, denn ich hatte sehr viel positives gelesen. Wir hatten zwei Nächte geplant und dies war ein weiser Entschluss, denn es gibt wirklich sehr viele hübsche Spots. Außerdem ist man ganz gut unterwegs, wenn man wie wir die ganze Stadt zu Fuß erkundet. Zunächst irrten wir, mal wieder auf unser Navi hörend, durch die Stadt. Die Olle schickte uns zum ziemlich verlassenen Expogelände. Wir hätten es inzwischen besser wissen müssen. Also, Navi aus und 10 Minuten später waren wir im Hotel.
Sevilla wurde 712 maurisch, und aus dem arabischen Stadtnamen Ischbiliya entwickelte sich der heutige Name. Sevilla stand zur Zeit der Omaijadenherrschaft im Schatten Cordobas. Erst nach dem Fall des Kalifats entwickelte es sich zur führenden Stadt in Andalusien. 1248 eroberte Ferdinand III. der Heilige Sevilla für die Christen zurück, und die Stadt wurde zu einer bevorzugten Residenz der christlichen Könige.
Mit der Eroberung Amerikas wurde Sevilla zum Handelzentrum mit der Neuen Welt. Gold und Silber überfluteten Sevilla, das im 16./17.Jahrhundert zu den reichsten Städten der Welt zählte. Doch mit Endes 17. Jahrhundert setzte der Niedergang ein. Eingeleitet durch eine Pestepidemie und maßgeblich verursacht durch die Versandung des Hafens.
Torre del OroDas Handelsmonopol für den Amerikahandel ging 1717 endgültig an Cadiz über. Von diesem Rückschlag erholte sich Sevilla nur sehr langsam. 1929 machte Sevilla mit der Ibero-Amerikanischen Ausstellung von sich reden. 1992 stand Sevilla als Austragungsort der Expo im Mittelpunkt des Welt Interesses.
Na dem einchecken ins Hotel fuhren wir mit dem ausgezeichneten und günstigem Bussystem in die Innenstadt. Unser heutiges Ziel war El Arenal. Nein, wir sind nicht auf Mallorca, sondern in Sevilla.
Westlich der Avenida de la Constitucion erstreckt sich bis zum Rio Guadalquivir das Stadtviertel El Arenal.
Der Bus hält direkt an der Plaza de Toros. Die Arena von Sevilla mit dem angegliederten Museum ist eine der schönsten und ältesten des Landes. Wir haben sie auch besichtigt. Meine Meinung dazu und zum Stierkampf in Allgemeinen habe ich ja auf der ersten Seite bereits erläutert.

 


Palacio San Telmo

 

 

Wir schlendern weiter südwerts, den Rio Guadalquivir entlang und kommen zu einem der ältesten Monumente der Stadt. Direkt am Flussufer steht der Torre del Oro, dessen Name wohl auf das ursprünglich mit Gold-Azulejos gedeckte Dach zurückgeht. Er wurde 1220 als Wachturm erbaut, diente er später als Schatzhaus und Gefängnis. Heute ist hier das Marinemuseum.

 

 

Plaza de Espana

 

Weiter geht es, vorbei am Palacio San Telmo, einem schönen Barockpalast, der als Seefahrerschule gegründet wurde. Das 1929 zur Ibero-Amerikanischen Ausstellung erbauten, noblen Hotel Alfonso XIII würdigen wir nur einen kurzen Blickes. Viel zu protzig! Über die Avenida del Cid erreichen wir den Parque de Maria Luisa, eine Oase inmitten der Großstadt. Er wurde benannt nach der Schwester von Königin Isabell II., die den Park der Öffentlichkeit zugänglich machte.

 

 

Palacio de Espana Ela auf dem Plaza de Espana

 

 

 

 

 

 

 

Schön ist es hier. Wir machen in der Anlage eine Pause und genießen die Ruhe mitten in der Stadt. Das Gelände wurde anlässlich der Ibero-Amerikanischen Ausstellung 1929 umgestaltet und verfügt heute mit dem Plaza de Espana und der Plaza de America über zwei wunderschöne Plätze. Der Spanische Platz mit dem Palacio de Espana mischt neomaurische Elemente mit anderen historischen Baustilen. Wappen und Karten aller 50 spanischen Provinzen wurden harmonisch in den Sockel des Palastes implementiert. Hübsch gemacht, leider wird gerade gebaut, so dass wir nicht alle Wappen unserer Reise fotografieren können. Na ja man kann nicht alles haben. Der Amerikanische Platz beherbergt zwei Museen. Das Museo de Artes präsentiert Trachten, Möbel und Gerätschaften der Region. Der Schwerpunkt des Museo Arqueologico liegt auf Exponaten aus der nahen Römerstadt Italica und Goldschätze jeder Art. Die schauen wir uns aber natürlich nicht an. Wir genießen lieber den herrlich gestalteten Park. Hier lässt es sich aushalten. Wir sind ganz schön kaputt und machen eine lange Pause.

Plaza de America

Langsam wird es Zeit den Tag zu beschließen, aber nicht bevor wir noch ein paar nette Nachtaufnahmen von Torre del Ore gemacht haben. So nun aber ab ins Restaurant und dann ins Bett. Es wird Zeit Kräfte für den nächsten Tag zu sammeln. :-)

Torre del Ore be iNacht

 

Torre del Ore

 

 

 

 

 

 

Torre del Ore

 

 

 

 

 

 

 

 

Kathedrale von SevillaNeuer Tag neues Glück. Sevilla ist noch nicht vollständig entdeckt und wir starten voller Tatendrang in den neuen Tag. Mit den Bus geht es zur Kathedrale, die heute unser erstes Ziel ist.
An dem Ort, an dem heute die Kathedrale steht, stand zur Maurenzeit eine 1172 errichtete Moschee. Nach der Reconquista hatte man zunächst die Moschee für den Gottesdienst umgestaltet. Nach massiven Zerstörungen durch ein Erdbeben entschloss man sich 1402 zum Bau der monumentalen Catedral. Bis 1506 war der Bau im Wesentlichen vollendet, und die hohen Erwartungen wurden erfüllt. Entstanden war die größte gotische Kirche der Welt, deren rechteckiger Grundriss immer noch die Moschee erkennen lässt.
Grab von Christoph Kolumbus

 

 

 

 

 

 

 

Giralda - Sevilla Der düstere fünfschiffige Innenraum hat gewaltige Ausmaße. Er ist 116m lang, 75m breit und ausgeschmückt mit unzähligen Kunstwerken.
Wie in fast allen spanischen Kathedralen liegen Chor und Hauptaltar einander gegenüber im Zentrum der Kirche.
Das monumentalste Grabmal der Kathedrale ist nicht einem König, sondern einem Seefahrer geweiht. Vor der an der Südfront eingelassenen Puerta de la Lonja tragen vier steinerne Herren, die die Königreiche Kastilien, Leon, Navarra und Aragon repräsentieren, das 1902 fertig gestellte Grabmal des Christoph Kolumbus, der Entdecker (oder auch nicht) Amerikas, war 1506 in Valladolid gestorben. Seine Gebeine wurden in das Kartäuserkloster von Sevilla überführt, dann jedoch weiter über San Salvador nach Havanna gebracht. Erst 1898, nach der Unabhängigkeit Kubas, kam der Leichnam zurück ins Mutterland. Ein nationaler Schrein erster Güte entstand in der Kathedrale von Sevilla. Die Frage, ob hier tatsächlich die Original-Gebeine des Kolumbus ruhen oder diese im Laufe ihrer 400-jährigen Odyssee irgendwo auf der Strecke blieben, bleibt jedoch ein Rätsel der Geschichte.
Ela und Holger auf der Giralda

 

 

So, nun aber raus aus der Kathedrale und rauf auf den Turm, die 95 m hohe Giralda, einst Minarett der Hauptmoschee der Almohaden, heute Glockenturm der Kathedrale und Wahrzeichen Sevillas. Der quadratische Ziegelstein-Turm, erinnert mit seinen rautenförmigen Sebka-Mustern, den eleganten Zwillingsfenstern und zierlichen Balkonen an marokkanische Minarette. Erst 1568 beauftragte man Hernan Ruiz mit dem Bau des Glockenturmaufsatzes. der bekrönt wird von einer 4m hohen weiblichen Figur. Sie dreht sich wie eine Wetterfahne, und diese Eigenschaft zeichnet verantwortlich für den Namen Giralda (girar = drehen).
In 76m Höhe erreichen wir die Galerie der Giralda und zwar nicht über Treppen, sondern über eine Rampe, über die früher die Wächter den Turm hinauf ritten. Von hier oben haben wir einen traumhaften Blick über die Stadt. Auch die riesigen Ausmaße der Kathedrale werden von hier gut deutlich.

 

Kathedrale - Seviila

 

 

Sevilla

 

 

 

 

 

Swvilla

 

 

 

 

 

 

 

Nächster Stop, Alcazar...