Nach diesem kurzen Stopp hier oben fahren wir jetzt hinab ins Tal. Unten erblicken wir diesen tollen Spot und finden auf der schmalen Straße tatsächlich eine Stelle an der wir für ein paar Bilder den Wagen stehen lassen können, ohne das der nächste Reisebus ihn total plättet.
Unser nächstes Ziel ist bereits links auf dem Panorama zu sehen, das Kloster Rousánou. Genau, dass an dem wir vorhin vorbei gefahren sind, weil zu viele Busse davor standen. Jetzt sind es etwas weiniger, also nichts wie hin. Hier hält eh jeder Touribus, leer wird es also sicher nicht.

Der Weg hinauf geht zunächst unter Bäumen entlang, bis wir zu einer Treppe kommen. Die Treppe, die bereits auf den Bilder von unten zu sehen ist. Hier staut sich alles. Alle Besucher die ins Kloster hinein wollen oder aus dem Kloster heraus wollen müssen hier entlang. Wir kämpfen uns die Treppe hinauf und ich mache vom Zwischenplateau ein paar Bilder ins Tal hinein.
Nachdem der Rest der Treppe halbwegs frei ist kämpfen wir uns nach oben. Uff angekommen! Wir zahlen die zwei Euro Eintritt und schieben uns weiter vor. Hier ist es wirklich voll. Im Kloster selber gibt es zunächst nicht viel zu sehen, weil auch hier nur ein kleiner Teil frei zugänglich ist. Es kann natürlich auch sein, dass wir vor lauter Menschen die Feinheiten nicht gesehen haben.
 |
Wenn wir schon mal hier sind wollen wir natürlich auch einen Blick in die Kirche des Klosters werfen. Wir schließen uns einer deutschen Reisegruppe an und bekommen so auch noch Erklärungen zum geschichtlichen Hintergrund der Kirche. Die Kirche sieht im Prinzip genauso aus wie die vorher besichtigte im Kloster Varlaám. Das Kloster Rousánou selber wurde im Jahre 1388 gegründet. Die Mönche lebten nach dem zönobitischen System. Lange wurde der Kampf gegen Überfälle und Plünderungen aufrechterhalten, aber 1940 wurde das Kloster dann doch aufgegeben. Um 1950 herum wurde das Kloster Rousánou dann als Frauenkloster wieder eröffnet. Von der Lage her ist klar, dass dieses Kloster immer voll ist. Busse können hier gut halten und aus allen Lagen ist das Kloster gut zu sehen. Vom Kloster hat man einen tollen Blick. Ich kann euch nur empfehlen früh bei diesem Kloster zu sein. Wenn hier mehr als zwei Busse stehen würde ich nicht anhalten. Dafür ist der zugängliche Bereich einfach zu klein. Wir kämpfen uns die Treppe hinunter, zurück zum Auto und fahren weiter zu den etwas abgelegenen Klöstern Agía Triáda und Agios Stéphanos. Als wir das Kloster Varlaám besucht haben, sind uns ein paar Leute aufgefallen, die oben auf dem Felsen standen und ins Tal geschaut haben. Es muss hier also irgendwo ein Aussichtpunkt sein. Nun da wir in Griechenland sind gehe ich mal nicht davon aus, dass dieser ausgeschildert ist. Also schauen wir nach einer Haltebucht an der ein Weg beginnt. Kurz nachdem wir uns in Serpentinen den Berg hinauf geschlängelt haben werden wir auf der rechten Seite fündig. Es passt genau ins erwartete Bild. Wir halten auf einem Schotterparkplatz und gehen über glitschige Felsplatten zu einem grandiosen Aussichtpunkt über das komplette Tal.

Von diesen Aussichtpunkt sieht man alle sechs zu besichtigen Klöster. Die Klöster Megálo Metéoro, Varlaám, Rousánou und Agios Nikólaos Anapavsás liegen uns beim Blick ins Tal zu Füßen. Beim Blick zurück sehen wir die anderen beiden Klöster Agía Triáda, und Agios Stéphanos. Dieser Aussichtspunkt bietet wirklich einen super Überblick über die Meteora Felsen und die Ausläufer des Pindos Gebirges. Diesen Spot solltet ihr auf keinen Fall auslassen.

Wo das Panorama gerade so schön vor uns liegt, wird es Zeit, dass ich mal auf die Besiedlung Meteora’s eingehe. Die ersten Einsiedler kamen im 9. Jahrhundert in die Gegend um Meteora. Sie lebten zunächst in Höhlen, bevor sie zusammen das Kloster Doúpiani bauten. Doúpiani ist heute nicht mehr erhalten, aber an seiner Stelle steht eine Kapelle, die heute noch genutzt wird. 1334 kam der Mönch Athanasios vom heiligen Berg Athos in die Gegend um Meteora. Mit ihm begann der Aufstieg des Klosterlebens in der Region. Im Jahr seiner Ankunft gründete er das Kloster Megálo Metéoro (Metamórphosis) und führte die für ganz Meteora gültigen Regeln des Klosterlebens ein. Die drei Grundregeln sind Reinheit, Fehlen von Eigentum und Gehorsam. Das heißt die Lebensmittel gehören allen, Geld hat niemand und alle Mönche müssen den Abt für alles um Erlaubnis und den Segen bitten. Um 3:30 Uhr wird aufgestanden und bis 5:00 Uhr in dem eigenen Zimmer gebetet. Danach folgen wichtige Arbeiten für die Gemeinschaft, unterbrochen von regelmäßigen Gebeten. Im Laufe des 14. Jahrhundert und danach entstanden insgesamt 24 Klöster in Meteora. Fromme Könige wie Symeon unterstützten die Klöster entweder direkt durch Geld oder durch Privilegien.
 |
Die Klöster waren früher nur per Strickleitern und Seilwinden zu erreichen. Treppen und Wege wurden erst in den 1920ern gebaut. Das hat aber nicht den Grund das Klöster sich das nicht leisten konnten, sondern diese Bauweise schützte auch enorm vor Überfällen, die in der damaligen Zeit ständig drohten. So weit oben auf dem Felsen waren die Mönche hervorragend vor Überfällen geschützt.

So weit zur Geschichte der Meteora Klöster. Nachdem wir uns satt gesehen haben, fahren wir zu den letzten beiden Klöstern. Die Straße auf der wir uns bewegen gibt es übrigens erst seit 1948. Ohne Straße und ohne Treppen war Meteora mit Sicherheit ein sehr einsamer Ort.
|